Marnie
- USA 1964 (124 Min.)
- Psychodrama
- Thriller

Marnie Edgar, eine bildschöne Blondine, plündert zwanghaft die Tresore ihrer Arbeitgeber. Eines Tages gerät sie an den reichen Verleger Mark Rutland. Rutland erkennt, dass ihrem Verhalten ein psychischer Defekt zugrunde liegt und will ihr helfen. „James Bond“-Darsteller Sean Connery und Tippi Hedren („Die Vögel“) spielen die Hauptrollen in Alfred Hitchcocks klassischem Thriller, der einer der besten Filme aus dem Spätwerk des Meisterregisseurs ist. Die bildhübsche Marnie Edgar hat ihren Chef Sidney Strutt um fast 10.000 Dollar erleichtert. Der Verleger Mark Rutland, ein Geschäftsfreund des Bestohlenen, erfährt zufällig davon.
Zu seiner Überraschung bewirbt sich Marnie kurz darauf um eine Vertrauensstellung in seiner Firma. Obwohl Rutland weiß, dass sie eine Diebin ist, engagiert er sie, denn die junge Frau fasziniert ihn. Tatsächlich raubt Marnie bald auch seinen Tresor aus. Rutland kann sie jedoch nach der Tat stellen. Anstatt sie anzuzeigen, entschließt er sich, sie zu heiraten. Für ihn steht fest, dass Marnie an einer psychischen Krankheit leidet und Hilfe braucht – worauf nicht zuletzt ihre ständigen Albträume hindeuten.
Auf der Hochzeitsreise zeigt sich, dass die junge Frau seine Umarmungen nicht ertragen kann. Bald folgen weitere unerfreuliche Überraschungen für Rutland. Meisterregisseur Alfred Hitchcock behandelt hier sein Lieblingsthema, den Identitätsverlust eines Menschen und die Bedrohung, die daraus für den Betroffenen und seine Umwelt erwachsen. Dabei spielt er gekonnt mit den Mitteln des Kinos, um jegliche Illusion vermeintlich objektiver „Wirklichkeit“ zu erschüttern: Kulissen geben sich als solche zu erkennen, die Farbdramaturgie ist bewusst künstlich, Rückprojektionen werden überdeutlich.
So erschafft Hitchcock stilistisch meisterhaft eine Atmosphäre, die der inneren Situation seiner Hauptfigur entspricht. Tippi Hedren, die Hitchcock zwei Jahre zuvor mit seinem Thriller „Die Vögel“ zum Star gemacht hatte, und die dem von Hitchcock bevorzugten Typ der kühl-eleganten Blondine geradezu prototypisch entsprach, spielt die Hauptrolle. Die männliche Hauptrolle übernahm der damals 34-jährige Schotte Sean Connery, der gerade mit seinen ersten beiden James-Bond-Auftritten „007 jagt Dr. No“ (1962) und „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) zu Weltruhm gekommen war.
Der übliche Gastauftritt Hitchcocks findet sich diesmal in den ersten Filmminuten, wenn der Regisseur einen Hotelgast spielt, der sein Zimmer verlässt. „’Marnie’ (besitzt) eine intime und seltsame Anziehungskraft, die in Hitchcocks Werk einzigartig ist. Die mangelnde Struktur und die traumhafte, fast halluzinatorische Beschaffenheit des Films machen es dem Betrachter möglich, sich in seine quälerischen Emotionen einzufühlen.“ (Donald Spoto: Alfred Hitchcock) (Text: BR)
Mit „Marnie“ behandelt Alfred Hitchcock sein Lieblingsthema: den Identitätsverlust eines Menschen und dessen Folgen. Dabei spielt er gekonnt mit den Mitteln des Kinos, um die vermeintlich untrügliche Wirklichkeit infrage zu stellen. Kulissen geben sich als solche zu erkennen, die Farbdramaturgie ist bewusst künstlich, Rückprojektionen werden überdeutlich. Damit schafft Hitchcock stilistisch meisterhaft eine Atmosphäre, die dem Seelenzustand seiner Hauptfigur Marnie entspricht. Alfred Hitchcock hat das Genre des Thrillers beeinflusst wie kein Zweiter. Sein viel beachtetes Gesamtwerk umfasst weit mehr als 50 Spielfilme. Der Schwerpunkt „Hochspannung auf ARTE“ wird im Internet auf ARTE Cinema begleitet unter: cinema.arte.tv. (Text: NDR)
Originalsprache: Englisch
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