Marcia Haydée. Verführung zum Tanz

D 2017 (45 Min.)
  • Ballett
  • Dokumentation

Marcia Haydée die „Maria Callas des Tanzes“ oder „la maîtresse de la danse“. Am 18. April 2017 wird sie 80 Jahre alt. Der Film würdigt die einzigartige Primaballerina. Für Nurejew und Baryshnikov war die 1937 geborene Tänzerin begehrte Solopartnerin, für weltberühmte Choreographen, wie Cranko, Neumeier, Kilian, Forsythe, van Manen oder Béjart, war sie „Muse, Tochter, Inspiration la femme absolue“. Kaum eine andere Primaballerina des 20. Jahrhunderts hat so viele und so gegensätzliche Hauptrollen wie sie getanzt, in denen sie jung und schön, alt und hässlich, komisch-lustig oder tragisch-verzweifelt sein konnte.

Sie brachte die Menschen zum Weinen und als Clown zum Lachen. Und wo immer sie tanzte, an den größten Bühnen, von Mailand bis Tokio: überall schaffte sie es, ihr Publikum zu dieser ganz einzigartigen Kunstform des Tanzes zu verführen. Und als Ballettdirektorin nach dem plötzlichen Tod John Crankos die besten Choreografen der Welt nach Stuttgart zu locken, 20 Jahre lang. Bis heute ist der Ballettsaal ihr eigentliches Zuhause. Noch als 80-Jährige ist sie die Prinzipalin am Teatro Municipal de Santiago de Chile, dem eigentlichen Nationalballett des Landes.

Aber Stuttgart „im Schwabenland“, wie sie sagt, war und bleibt ihr eigentliches Zuhause. Hier erfuhr sie die Liebe und Anerkennung ihres Publikums, die ein ganzes Leben halten sollte. Ihre Stuttgarter Karriere begann 1961: Es war das Jahr, als die Mauer in Berlin gebaut wurde, als John F. Kennedy zum Präsidenten der USA gewählt war und als der erste Mensch in den Weltraum flog in diesem Jahr kam eine für Ballerinen etwas übergewichtige junge Brasilianerin nach Stuttgart, um bei John Cranko vorzutanzen. Für den damaligen Generalintendanten der „Württembergischen Staatstheater“, Walter Erich Schäfer, war ganz klar: die wird es nicht! Für John Cranko war ganz klar: die oder keine! Am Ende drohte er mit sofortiger Kündigung, falls die 24-jährige Tänzerin aus Rio, zuvor nur eine von vielen Gruppentänzerinnen im Ballett des Marquis de Cuevas, nicht umgehend engagiert würde – und zwar als Erste Solistin seiner Compagnie! Der Rest ist Geschichte: denn mit Haydée begann „das Ballett-Wunder von Stuttgart“.

Zehn Jahre später zählte Crankos Tanzensemble zu den besten der Welt, und Marcia Haydée wurde zu einer der besten Tänzerinnen des Jahrhunderts.

Ihr männlicher Gegenpart auf der Bühne, engster Freund und lange Jahre auch Lebensgefährte, war Richard Cragun, der andere Superstar des Stuttgarter Balletts. Sie blieben ein Paar auf der Bühne, auch als er sich nach 16 Jahren zu seiner Homosexualität bekannt und Marcia damit in eine tiefe Krise gestürzt hatte. Der Dokumentarfilm „Marcia Haydée. Verführung zum Tanz“ – ist die Würdigung des Lebens einer Brasilianerin in Stuttgart – oder eine Stuttgarterin aus Brasilien -, die von bedeutenden Ballettkritikern als „die Primadonna assoluta“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet wurde. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere09.04.20173sat

Sendetermine

Fr 18.02.2022
02:50–03:35
02:50–
So 23.04.2017
09:15–10:00
09:15–
So 09.04.2017
12:35–13:20
12:35–

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