Mammuth
- F 2010 (90 Min.)
- Tragikomödie

Der 60-jährige Schlachthofarbeiter Serge Pilardosse, von seinen Freunden „Mammuth“ genannt, wird demnächst in Rente gehen. Um seine Pension vom Staat zu erhalten, muss er den Behörden allerdings Bestätigungen seiner bisherigen Berufsstationen vorlegen, die er sich nie hat ausstellen lassen. Und so begibt sich Serge auf seinem alten Mammuth-Motorrad auf eine Reise quer durch Frankreich, um die nötigen Dokumente zusammenzutragen. Während der Fahrt lässt er die wichtigsten Stationen seines Lebens Revue passieren und erkennt schließlich, was wirklich im Leben zählt.
Nach einem langen und oft auch sprunghaften Arbeitsleben bemerkt der 60-jährige Schlachthofarbeiter Serge „Mammuth“ Pilardosse, dass er von seinen früheren Arbeitgebern Bestätigungen seiner bisherigen Berufsstationen benötigt, um eine Pension zu erhalten. Mit dem Ziel, die nötigen Papiere zu beschaffen, begibt er sich mit seinem alten Motorrad, einer Münch-Mammut von 1973, der er seinen Spitznamen verdankt, auf die Reise quer durch Frankreich. Auf seinem Weg begegnet er alten Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern.
Die Erinnerungen, die diese Begegnungen in ihm wecken, geben den Anstoß, dass Mammuth beginnt, sein bisheriges Leben zu überdenken. Als seine Reise in Verbitterung zu enden droht, entführt ihn seine Nichte Solange, die als Miss Ming als Künstlerin tätig ist und skurrile Puppenskulpturen herstellt, in die Welt der Kunst. Der eher grobschlächtige und scheinbar einfältige Mammuth bemerkt, dass mehr in ihm steckt als er bisher dachte. Gustave de Kervern und Benoît Delépine, bekannt für ihre anarchische Komödie „Louise Hires a Contract Killer“, inszenieren mit „Mammuth“ ein ganz auf Gérard Depardieu zugeschnittenes Roadmovie.
Die dokumentarisch anmutenden Bilder aus einem Schlachthof in der Exposition und ein Abschiedsumtrunk für den Protagonisten, als bittere Farce inszeniert, etablieren einen zwischen Groteske und Sozialdrama pendelnden Erzählton. Mit einem auffälligen Einsatz von Farbfiltern, einer oft unruhigen Handkamera und extrem körnigen, kontrastreichen Bildern sowie einer ungeschönt ausgestellten Tristesse erinnert „Mammuth“ zunächst an 70er-Jahre-Dokumentarfilme, wechselt jedoch bald zu einer am poetischen Realismus angelehnten Erzählweise.
Sehenswert ist „Mammuth“, der zwischen Tragödie und Komödie, Sozialdrama und Roadmovie, Farce und Melodram schwankt, vor allem wegen Gérard Depardieu, der hier seinen massigen Körper ausstellt, mit ganzem Körpereinsatz spielt und Mut zur Hässlichkeit beweist. Die Gastauftritte von bekannten französischen Schauspielern wie Isabelle Adjani, Philippe Nahon und Benoît Poelvoorde verleihen dem Film zusätzlichen Reiz. (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Französisch
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