Lourdes

A / F / D 2009 (96 Min.)
  • Gesellschaft
Gilette Barbier (Fr. Hartl), Sylvie Testud (Christine). – Bild: ORF
Gilette Barbier (Fr. Hartl), Sylvie Testud (Christine).

Die an Multipler Sklerose erkrankte Christine will die soziale Isolation, in die sie ihre Krankheit gezwungen hat, endlich durchbrechen. Sie sehnt sich danach, wieder dazuzugehören, alles tun zu können, normal zu sein. Wie viele Tausend Gläubige jedes Jahr pilgert Christine in den französischen Wallfahrtsort Lourdes, wo sich die Muttergottes im Jahr 1858 einem jungen Mädchen offenbart haben soll. Anders als viele ihrer Reisegefährten, die hoffen, an dieser heiligen Stätte wie durch ein Wunder geheilt zu werden, hat Christine keinerlei Erwartungen und lässt das Pilgerprogramm einfach über sich ergehen. Die junge Malteserin Maria, die Christine betreut, schafft es jedoch, die längst vergessenen Tage des Glücks in ihr wachzurütteln: Die junge Frau, die mit der karitativen Tätigkeit ihre kleinen Lebenssünden zu begleichen versucht, wird bei ihrem Flirt mit einem der Malteser Offiziere von Christine sehnsuchtsvoll beobachtet.

Frau Hartl, eine ältere Pilgerin ohne Gebrechen, sucht in Lourdes eine sinnvolle Lebensaufgabe und findet sie darin, für Christine zu beten. Und ihr Gebet wird erhört: Tatsächlich kommt es im Verlauf des Aufenthalts zu einer Besserung von Christines Zustand bis hin zur Heilung: Christine kann wieder gehen.

Weil die Möglichkeit eines Rückfalls nicht ausgeschlossen werden kann, versucht Christine von nun an, jeden Moment wie eine Ewigkeit zu leben – was ihr mithilfe des umschwärmten Malteser Offiziers mit Leichtigkeit gelingt. In „Lourdes“, ihrem dritten Spielfilm, hat sich die österreichische Regisseurin Jessica Hausner mit Wundern und ihren Ambivalenzen auseinandergesetzt. Sie liefert in beeindruckend präzise komponierten Bildern eine Tragikomödie, die mitunter schreiend komisch den absurden Alltag der Wallfahrtsstadt schildert. Dabei macht sie sich nie lustig über das Leid der Menschen, spielt aber mit deren überhöhten Erwartungen. (Text: 3sat)

„Lourdes“ ist ein Spielfilm der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner. Der Film ist eine österreichisch-deutsch-französische Koproduktion und wurde in Frankreich gedreht. Hausner studierte an der Filmakademie Wien und arbeitete mit Michael Haneke für seinen Film „Funny Games“ zusammen. Internationale Aufmerksamkeit erregte sie im Jahr 2000 mit „Lovely Rita“, dem Porträt eines jungen Mädchens, das sich von familiären Zwängen eingeengt fühlt. Mit „Hotel“ widmete sie sich 2004 dem Genre des Psychothrillers. 2006 schuf sie den Trailer für das Grazer Filmfestival Diagonale. Gemeinsam mit Barbara Albert, Antonin Svoboda und Martin Gschlacht gründete sie 1999 die Wiener Filmproduktionsfirma coop99. 2009 erhielt sie für ihren Film „Lourdes“ eine Einladung zum Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Venedig und wurde unter anderem mit dem FIPRESCI-Preis und dem Preis der katholischen Wettbewerbsjury ausgezeichnet. Auf der 47. Viennale erhielt sie im Herbst 2009 für „Lourdes“ den Wiener Filmpreis für den besten Spielfilm. Das Thema schwebte Jessica Hausner schon länger vor. „Ich wollte einen Film über ein Wunder machen und habe verschiedene Orte und Geschichten, die von Wundern handeln, recherchiert. Lourdes hat am besten gepasst, da dort angeblich Wunder passieren. [ …] Für mich war es interessant, diese Rituale zu recherchieren. Im weiteren Sinn ging es mir darum, wie sich eine Gruppe von Menschen verhält, wenn klare Regeln vorgegeben sind.“ Lourdes ist einer der weltweit meistbesuchten römisch-katholischen Wallfahrtsorte. Die Stadt liegt im im Südwesten Frankreichs in der Nähe der spanischen Grenze. 1858 soll Bernadette Soubirous nahe der Grotte Massabielle mehrfach Erscheinungen in Form einer weiß gekleideten Frau gehabt haben. Die darin gedeutete Muttergottes beauftragte Bernadette Soubirous nach ihren Worten damit, eine Kirche auf der Grotte zu errichten. Heute ist Lourdes heilige Stadt und Religions-Supermarkt zugleich, wo man neben gängigen Ikonen, wie dem gekreuzigten Christus, unzählige Souvenirs mit den Bildnissen der Jungfrau erwerben kann. (Text: ORF)

Deutsche TV-Premiere14.08.2013arteDeutscher Kinostart01.04.2010Internationaler Kinostart11.09.2009

Originalsprache: Französisch

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