Lokomotiven und Legenden
- D 2023 (45 Min.)
- Auto / Verkehr & Motor
- Dokumentation
Ob „Grandhotel auf Rädern“ oder „Rollende Machtzentrale“: Die Züge, die in NRW abfahren und ankommen, erzählen viele Geschichten. Der legendäre Rheingold ermöglicht seit 1928 den Traum vom Reisen von Rhein und Ruhr in den Süden. Die Legende lebt: Die historischen Salonwagen sind restauriert und fahren wieder wie in früheren Zeiten. Der Rheingold war eine Liga mit dem Orientexpress, ein „Grand Hotel auf Rädern“. Mehr als 50 Jahre lang war er NRWs Premium-Verbindung: endlich Urlaub im Tessin oder in Rimini auf dem Teutonengrill. Von einer Fahrt mit dem Rheingold kann man träumen – aber im Alltag Bahnfahren sieht es etwas anders aus.
Ob pünktlich oder nicht, er ist das eiserne Rückgrat im Nahverkehr: Der RRX, der Rhein-Ruhr-Express. Fast alle Städte an Rhein und Ruhr verbindet er im Stundentakt. In einem der dichtesten Eisenbahnnetze Europas fahren fast 3 Millionen Menschen tagtäglich mit der Bahn. Die Großeltern von nicht wenigen, die mit dem RRX fahren, kamen mit sogenannten Balkan-Zügen. Sie wurden angeworben, denn an Rhein und Ruhr wurden dringend Arbeitskräfte gesucht.
Ohne sie kein Wirtschaftswunder Made in NRW. Auch Davud kam mit dem Sonderzug nach Köln zu Ford und blieb mit seiner Familie. Er ist stolz auf seinen Sohn, ihre Arbeitsleistung und den Erfolg. Vom Wirtschaftswunder an Rhein und Ruhr zeugt das Eisenbahnmuseum Bochum – Dahlhausen. Lebendige Eisenbahngeschichte vom Ruhrgebiet als Kohle-, Stahl- und Eisenregion. Leidenschaftliche Eisenbahnfreunde halten nicht nur die Schnellzuglok 01- 008 in Schuss, sondern über 30 Dinosaurier des Industriezeitalters. Alles in freiwilliger Arbeit. Im Haus der Geschichte Bonn steht der luxuriöse Salonwagen 10–205, den Konrad Adenauer zum rollenden Kanzleramt machte.
Willy Brandt nutzte ihn für seine legendären Wahlkampfreisen. Der Salonwagen hat aber auch eine Vorgeschichte. 1927 wurde er für die Nazigröße Hermann Göring gebaut, damit er schnell und bequem im Sonderzug durchs Reich und in überfallene Nachbarländer kam. Es fuhren aber auch andere Sonderzüge. Der Bahnhof Köln Messe/Deutz ist heute Erinnerungsort: Von ihm aus wurden Kölner und Kölnerinnen jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung in Vernichtungslager deportiert.
Fast alle Nebenstrecken in NRW wurden seit den 1950er Jahren stillgelegt. So auch 1991 die Wuppertaler Nordbahntrasse. Dank einer Bürgerinitiative, der Wuppertalbewegung, erhielt sie neues Leben. Sie ist heute Fahrrad- und Spazierweg, Sport- und Freizeitanlage. Nach hundert Jahren Betrieb sollte auch die Rurtalbahn von Düren in die Eifel stillgelegt werden, eine ganze Region abgehängt werden. Stadt und Kreis Düren retteten sie, ein Familienunternehmen beteiligte sich. Die Region behielt ihren Anschluss an die Welt. (Text: WDR)
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