Lebenswelten

(105 Min.)
  • Film

Sowohl als auch Ein Leben zwischen den Geschlechtern Fast 50 Jahre war „sie“ ein „er“: Lothar Lipp, zweimal verheiratet, zwei Kinder aus erster Ehe. Wirklich glücklich war er nie. Doch er wusste nicht, was ihn treibt, warum er nicht zur Ruhe kommt. Die Erkenntnis „Ich bin eine Frau“ ist eine Befreiung. Aus Lothar wird Lea. Lea ist intersexuell. Sie ist sowohl Mann als auch Frau. In ihren Körperzellen liegt ein zusätzliches X-Chromosom vor. Ein kleines Wunder, dass Lea als Mann überhaupt zwei Kinder zeugen konnte.

Lea will nun ganz Frau sein, endlich soll der weibliche Teil in ihr zu ihrem Recht kommen. Sie schminkt sich, zieht sich Frauenkleider an und outet sich bei ihren Arbeitgebern. Doch ihre männlichen Anteile in ihr kann sie nicht leugnen: Lea ist resolut, weiß genau, was sie will. Von Selbstzweifel keine Spur. Dass hinter ihrem Rücken getuschelt wird, nimmt sie kaum wahr. In Rekordzeit zieht sie ihre Wandlung durch: Namensänderung, Papiere und schließlich auch die Operation. Lea hat keine Angst.

Nach elf Stunden ist es geschafft. Endlich hat sie den Körper einer Frau. Lothar gibt es nicht mehr. Doch wirklich glücklich wird Lea erst sein, wenn ihre eigenen Kinder wieder mit ihr Kontakt haben wollen. Lea lebt als Frau. Lea ist eine Frau. Aber sie hat einen hohen Preis dafür gezahlt. Süddeutsche TV über ein Leben im falschen Körper, eine Befreiung und die Erkenntnis, dass im neuen Leben nicht alles leichter wird. Mamapension Wenn der Nachwuchs nicht ausziehen will Norden, Süden, Osten, Westen – bei Mami ist’s am besten.

Diesen Spruch machen immer mehr junge und alte Erwachsene zu ihrem Lebensmotto. Vor allem die Bequemlichkeit wissen die Nesthocker zu schätzen. Kochen oder Bügeln, im Hotel Mama gibt es den Rund-um-Service zum Nulltarif. Wenn die Küken nicht flügge werden liegt das meist nicht am Geld. 87 Prozent der Nesthocker verfügen über ein eigenes Einkommen. Auch Max M. könnte sich eine eigene Wohnung leisten. Probiert hat er es schon. Mit 33 hat der Grafiker geheiratet und ist aus dem elterlichen Reihenhaus ausgezogen.

Zwei Jahre später stand er wieder vor Mamas Tür. Enttäuscht von einer Partnerin, die anders ist als die Mutter, will er sich jetzt erst einmal neu orientieren. Mit der Rückkehr des verlorenen Sohnes ist wieder Harmonie im Reihenhaus eingekehrt. Süddeutsche TV über Sorgen, Socken und Sauerbraten und die Frage, warum es im „Hotel Mama“ doch am besten ist. Die Wohnmaschine Berlins Sozialpalast und seine Mieter Der gigantische Bau stand lange Zeit für eine neues Menschenbild in der Architektur: Seine Bewohner leben in ihm wie die Sardinen in der Büchse, getrennt durch lange, leere Gänge, deren stahlweißes Neonlicht nichts gemütliches hat..

Hier ist der Mensch nicht Mensch, sondern eine von vielen kleinen anonymen Ameisen. Oberflächlich betrachtet ist der Berliner Sozialpalast oder die „Wohnanlage am Kleistpark“, wie er vornehm genannt wird, ein Moloch, ein Ghetto, wo niemand freiwillig leben möchte. Süddeutsche TV begleitet Menschen, die sich in diesem Giganten eingerichtet haben.

Wie jene Mieterin der ersten Stunde, die immer das Schlachtermesser ihres verstorbenen Mannes griffbereit hält. Aus Angst. Wie jener Türke, der den Kindern Breakdance-Unterricht gibt, damit sie an öden Nachmittagen nicht die gleichen krummen Touren machen wie er früher – und der niemals verlassen möchte, was er „sein Ghetto“ nennt. Aus Stolz. Menschen, die sich gegenseitig das Leben oft so schwer machen wie möglich, in ihrem Palast aber alles andere als eine Absteige sehen. (Text: XXP)

Sendetermine

Sa 27.05.2006
03:20–05:00
03:20– XXP
Sa 20.05.2006
06:45–08:25
06:45– XXP
Sa 13.05.2006
10:05–11:50
10:05– XXP
Sa 06.05.2006
13:40–15:25
13:40– XXP
Di 02.05.2006
03:35–05:20
03:35– XXP
So 30.04.2006
00:35–02:20
00:35– XXP
Sa 29.04.2006
20:15–22:00
20:15– XXP

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