Lauf Junge lauf
- D / PL / F 2013 (107 Min.)
- Drama
- Kriegsfilm

Der neunjährige Srulik entflieht aus dem Warschauer Getto. In seinem täglichen Überlebenskampf begegnen ihm wohlgesinnte Helfer, aber auch solche, die sich als Verräter entpuppen. Um zu überleben, muss er seine jüdische Identität geheim halten und sich als polnisch-katholisches Waisenkind ausgeben. Als er nach Kriegsende, mit neuer Identität, ein Zuhause findet, glaubt er sich am Ziel seiner Wünsche. Doch alles Verdrängte holt ihn wieder ein. Srulik ist neun Jahre alt, als ihm gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Warschauer Getto gelingt.
Um den deutschen Soldaten zu entkommen, flieht er in ein riesiges und unwegsames Waldgebiet. Auf sich allein gestellt muss er lernen, in der Wildnis zu überleben. Da er von einem unerschütterlichen Überlebensinstinkt getrieben wird, übersteht er die ersten Monate seiner Flucht. Aber die eisige Kälte des Winters und die unerträgliche Einsamkeit treiben den Jungen in die Zivilisation zurück. Doch es ist schwierig, die Menschen zu erkennen, denen er trauen kann. Als er eines Tages an die Tür der Bäuerin Magda Janczyk klopft, deren Mann und Söhne sich den Partisanen angeschlossen haben, lernt Srulik die wohl wichtigste und zugleich schmerzlichste Lektion, um zu überleben: Magda bringt ihm bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu verleugnen und sich fortan als katholischer Waisenjunge Jurek auszugeben.
Auf seiner dreijährigen Flucht durch das besetzte Polen bleibt die Angst vor Entdeckung sein ständiger Begleiter. Nur dadurch, dass Srulik immer stärker mit seiner falschen Identität verschmilzt und seine wahre Herkunft immer mehr verdrängt, gelingt ihm das Unmögliche: den Wahnsinn dieser Zeit zu überstehen.
„Lauf, Junge, lauf“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Jugendromans des israelischen Autors Uri Orlev, basierend auf dem Schicksal von Yoram Friedman, der heute in Israel lebt. Mit großer erzählerischer Kraft zeichnet Pepe Danquarts so erschütterndes wie lebensbejahendes Kriegsdrama ein Kinderschicksal in einer unmenschlichen Zeit. Redaktionshinweis: 3sat zeigt „Lauf, Junge, lauf“ anlässlich des Anti-Kriegs-Tags am 1. September. Aus demselben Anlass folgt um 22:25 Uhr der Spielfilm „Die Brücke am Kwai“. (Text: 3sat)
Pepe Danquart hat mehrfach Filmgeschichte geschrieben. Der große Durchbruch gelang dem deutschen Regisseur 1993 mit dem Kurzfilm „Schwarzfahrer“, für den er im Folgejahr einen Oscar erhielt. Als Mitbegründer der Medienwerkstatt Freiburg gehörte er in den 80er Jahren zu den Pionieren des politischen Videofilms, die eine Gegenöffentlichkeit herstellen wollten. Danquarts Dokumentation „Heimspiel“ (2000) über einen Ostberliner Eishockey-Club wurde von ARTE koproduziert. In den Folgejahren machte Danquart abwechselnd Dokumentar- und Spielfilme („Basta – Rotwein oder Totsein“, „Joschka und Herr Fischer“). Mehr im Internet unter: arte.tv/artefilmfestival. (Text: BR Fernsehen)
Originalsprache: Russisch
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