Kohlhiesels Töchter
- D 1962 (96 Min.)
- Komödie
Vater Kohlhiesel führt einen Gasthof in Hinterflüh im Berner Oberland. Die eine seiner Töchter, die hübsche, fröhliche Liesel , kommt mit besten Noten von der Münchner Hotelfachschule heim und wird am Bahnhof von Toni mit Blumenstrauss und sangesfreudigen Dörflern abgeholt.
Toni möchte Liesel auf der Stelle heiraten, doch da steht ihm ein Versprechen von Vater Kohlhiesel im Wege. Er hat seiner Frau auf dem Totenbett geschworen: Bevor Liesel zum Traualtar schreiten kann, muss ihre hässliche und grantige Zwillingsschwester Susi unter die Haube gebracht werden. Eine Heiratsannonce soll Abhilfe schaffen. Doch von den Bewerbern ziehen bis auf zwei alle wieder ab, sobald sie Susi gesehen haben. Und dem geschniegelten Mitgiftjäger Rolf zeigt Susi unzimperlich, womit er sich beschäftigen darf. Dann taucht auch noch der verliebte Günter auf, der Liesel von München gefolgt ist. Er überredet den ungeduldigen Toni zu einem Heiratsschwindel, der ungeahnte Folgen hat.
Schon 1920 hat Ernst Lubitsch das erfolgreiche Bühnenstück «Kohlhiesels Töchter» von Hans Kräly zum ersten Mal verfilmt. Die gefeierte Henny Porten spielte die Titelrollen. 1930 wurde derselbe Stoff, wieder mit Henny Porten, zu einem der ersten deutschen Tonfilme. Später brachten auch Kurt Hoffmann und Geza von Bolvary den unverwüstlichen Schwank auf die Leinwand. Die fünfte Kinoversion entstand 1962 mit Liselotte Pulver und deren Ehemann Helmut Schmid. Gedreht wurde teilweise in der Schweiz. Es war Lilos 33. Film, und während der Aussenaufnahmen in Spiez feierte sie ihren 33. Geburtstag.
Am 11. Oktober 2014 kann die Bernerin – der Volksmund hat Liselotte Pulver seit langer Zeit schon zu «unserer» Lilo gemacht – nun ihren 85. Geburtstag feiern. Mit ihrer Frische und Burschikosität gewann die Schauspielerin – sie trat bereits in den späten 1940er-Jahren im Schauspielhaus Zürich auf – früh die Herzen des Publikums. Ihr freimütiges Lachen war in aller Ohr. Mit den Gotthelf-Verfilmungen «Uli der Knecht» und «Uli der Pächter» wurde sie berühmt. Später wechselte sie ins Ausland und drehte auch mit einigen Hollywoodgrössen. In Deutschland sorgte unter anderen Axel von Ambesser mit «Kohlhiesels Töchter» dafür, dass Lilo Pulver im ganzen deutschsprachigen Raum zur populären Schauspielerin wurde.
In ihren Memoiren erinnert sie sich: «Axel von Ambesser war der ideale Regisseur, denn ihm konnte es gar nicht wild genug zugehen. So liess er Helmut, bevor er als unfreiwilliger Ehemann die widerspenstige Susi zähmt, mit einem Rivalen einen Ringkampf auf einem echten Misthaufen vollführen, damit es auch richtig spritzte. Jede gelungene Szene war für ihn ein persönlicher Triumph, und dabei liebte er besonders das Unvorhergesehene, zum Beispiel den Sprung des Stiers über meinen Pantoffel, den ich auf der Flucht verlor.» (Text: SRF)
SRF 1 zeigt diesen Film „Zum 85. Geburtstag von Lilo Pulver“ (Text: SRF)
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