Kaddisch für einen Freund

D 2012 (Kaddish für einen Freund, 94 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Die Gang ist bereit zum Sturm. – Bild: WDR /​ © SiMa Film
Die Gang ist bereit zum Sturm.

Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager, hat der 14-jährige Ali Messalam von klein auf gelernt, „die Juden“ zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon lebt er bereits seit vier Jahren in Berlin-Kreuzberg. Die Duldung steht zwar noch auf wackeligen Beinen, dennoch darf die Familie vorerst das Asylheim verlassen und eine eigene Wohnung beziehen. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst einmal beweisen, was er drauf hat. Als Mutprobe soll er in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen.

Die gewaltbereiten Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Ali droht nun ein Strafverfahren und der Familie die Abschiebung aus Deutschland. Die einfühlsame Mutter schafft es, bei Alexander ein gutes Wort für ihren Sohn einzulegen: Unter der Bedingung, dass Ali ihm bei der Renovierung seiner Wohnung hilft, will Alexander die Anzeige zurückziehen.

Widerspenstig willigt der Junge ein. Anfänglich gehen die beiden Migranten unterschiedlicher Generationen und Kulturkreise noch feindselig miteinander um. Doch nach und nach bricht das Eis, und die beiden entwickeln Respekt füreinander. Als Alexander nach der Renovierung der Wohnung sein Versprechen einhalten und die Anzeige gegen Ali zurückziehen will, erweist sich dies jedoch als schwieriger als erwartet, und die Freundschaft der beiden wird auf eine harte Probe gestellt. (Text: arte)

Das Kaddisch: „Itgadal ve itkadash sch’mei raba. Erhoben und geheiligt werde sein großer Name auf der Welt, die nach seinem Willen von ihm erschaffen wurde.“ – Das Kaddisch ist eines der bekanntesten und wichtigsten Gebete im Judentum. Ursprünglich zur Heiligung des göttlichen Namens gesprochen, ist es über Generationen zum Gebet geworden, das in Erinnerung an fortgegangene Seelen gesagt wird. Es wird nach dem Tod vom nächsten männlichen Angehörigen gesprochen. Die Idee zu seinem Regiedebüt bekam der in Berlin wohnende gelernte Zahnarzt Leo Khasin beim Beobachten seiner Patienten aus aller Herren Länder. Gerade das „Nebeneinander Leben“ russischer und arabischer Immigranten im Kiez interessierte ihn: „Im Wartezimmer saßen meine letzten beiden Patienten, ein libanesischer Junge und ein alter russischer Jude. Sie saßen da, jeder mit sich beschäftigt, bis ich den Raum betrat und den Jungen in mein Sprechzimmer bat. Er wurde auf der Stelle bleich, da er größte Angst vor der Behandlung hatte, aber es war niemand da, der ihm hätte Beistand leisten können, nur der alte Mann, der den verunsicherten Blick des Jungen kreuzte und mit einem wohlwollenden Zunicken die erste Angst nahm. Die Geburt meiner Helden, zweier ungleicher Freunde, die dazu bestimmt sind, die Kluft der Kulturen zu überwinden …“ Ryszard Ronczewski ist gebürtiger Pole und war zuletzt in Robert Thalheims deutsch-polnischem Film „Am Ende kommen Touristen“ (2007) und in der preisgekrönten Fernsehserie und ARTE-Koproduktion „Im Angesicht des Verbrechens“ (2010) von Dominik Graf zu sehen. Der 1992 in Algier geborene, aber in Berlin aufgewachsene Neil Belakhdar gab 2010 in dem deutschen Vampirfilm „Wir sind die Nacht“ sein Spielfilmdebüt. Mehr Informationen und ein Chat mit dem Regisseur kurz nach der Ausstrahlung auf: www.arte.tv/​kaddisch Der Film erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem russisch-jüdischen Kriegsveteranen Alexander und dem jungen Araber Ali. Beide leben in dem gleichen Neubauviertel in Berlin-Kreuzberg und sind davon bedroht, ihre Wohnung zu verlieren. Nach der TV-Ausstrahlung gibt es einen Chat mit dem Regisseur Leo Khasin. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere10.05.2013arteDeutscher Kinostart15.03.2012Internationaler Kinostart15.03.2012

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