Im Rhythmus der Gezeiten – Tiere zwischen Ebbe und Flut in den Mangrovenwäldern Nordkenias

In Afrika gibt es ein Märchen über die Entstehung der Gezeiten. Um einen Streit zwischen einer Hyäne und einem Grundel zu beenden, die sich um den Besitz des Ufers stritten, neigte der Gott Mungu die Erde, wodurch das Wasser landeinwärts vordringen konnte. Er schuf die Gezeiten, und allmählich ergriffen die Meeres- und die Landtiere Besitz vom Ufer und von der bei Ebbe angeschwemmten Nahrung. Das Märchen erzählt auch, dass sich der Taschenkrebs seinen Lieblingsplatz hart erkämpfen muss und dass beim Ausbruch eines heftigen Gewitters Millionen von Krebsen ans Ufer gespült werden. Sie sind die Opfergabe an den Gott Mungu und ein echtes Festmahl für die übrigen Tiere.

So märchenhaft diese Erklärung auch klingt, beschreibt sie doch zutreffend die unterschiedlichen Tierarten, die in den Mangrovengebieten im Norden Kenias auftreten und ihren Kampf um einen eigenen Lebensbereich in diesem speziellen Biotop. Die Dokumentation folgt dabei dem Wechsel der Gezeiten und zeigt, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Spezies den Bedingungen von Ebbe und Flut im selben Lebensraum angepasst haben. (Text: arte)