Im Glauben an Putin Russland und sein Präsident

USA 2015 (Believing in Putin – Russia and its President, 80 Min.)
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Der 32-jährige Finanzanalyst und Schriftsteller Sascha (li.) will herausfinden, warum so viele seiner Landsleute, wie die Schaffnerin Nadeshda (re.) den russischen Medien blind glauben. – Bild: MDR
Der 32-jährige Finanzanalyst und Schriftsteller Sascha (li.) will herausfinden, warum so viele seiner Landsleute, wie die Schaffnerin Nadeshda (re.) den russischen Medien blind glauben.

Sascha (32) emigrierte als Kind mit seinen Eltern aus Russland in die USA. Vor fünf Jahren kehrte er in das Land seiner Geburt zurück und arbeitet dort als Finanzanalyst und Schriftsteller. In den fünf Jahren seit seiner Rückkehr hat sich Russland dramatisch verändert – zum Schlechteren, findet Sascha. Er gehört zu jenen geschätzten 15 Prozent der Bevölkerung, die finden, Russland müsse sich dringend von innen reformieren. Wer solche Meinungen vertritt, will Russland im Interesse des Westens ruinieren, so die Darstellung der staatlich kontrollierten Medien.

Putin-Unterstützer Michail Deljagin beschreibt das so: „Es gibt diese 15 Prozent der Russen, die meinen, dass Russland immer Unrecht hat und ein Schweinestall und Sumpf ist, in dem sie das Pech hatten, geboren zu sein.“ Sascha will herausfinden, warum so viele seiner Landsleute glauben, was die Medien unablässig verbreiten: Nur Putin könne Russland davor schützen, vom Westen erdrückt zu werden. Der Film begleitet seine Suche nach Antworten in ganz unterschiedliche soziale Milieus. Dabei trifft er seinen Altersgenossen Maxim, dessen Bruder Dmitrij und deren Eltern.

Eine gut situierte Mittelschichtsfamilie mit Grundstück und Haus am Stadtrand von St. Petersburg. Mutter Elvira ist Marketing-Managerin, Vater Valerij Bauunternehmer; die Söhne haben studiert und arbeiten ebenfalls in der Privatwirtschaft. Bei Tee und Pirogi diskutieren sie mit Sascha über die Ukraine, die Wirtschaftskrise und die allgegenwärtige Korruption. Die Familie beklagt die täglichen Bestechungen im russischen Alltag und weiß sehr wohl, dass die Medien einseitig berichten.

Trotzdem glaubt sie fest an die Kernbotschaft der russischen Propaganda: dass Putin das Richtige tut. So ist es auch bei der Familie von Schaffnerin Nadeshda (57), die im St. Petersburger Gebiet in bescheidenen Verhältnissen lebt. Etliche Alltagsgegenstände in ihrem Haushalt sind mit einem Putin-Porträt verziert. Sie ist sich mit ihren Kindern und Schwiegerkindern einig, dass Putin am besten wisse, was Russland braucht. Nadeshda ist vehement gegen jede Art von Krieg – glaubt aber ebenso fest, dass Russland sich verteidigen muss.

Dazu gehört auch, den russischen Landsleuten in der Ukraine zu Hilfe zu eilen, die ihrer Überzeugung nach vom Faschismus bedroht sind. Außerdem ist es für sie eine ganz natürliche Tatsache, dass die Krim zu Russland gehört. Sascha erlebt bei beiden Familien tiefsitzende Angst vor dem Chaos der Zeit unmittelbar nach dem Zerfall der Sowjetunion und ihre Sorge um die mühsam erarbeitete wirtschaftliche Stabilität. Dass genau diese Ängste von den Propagandisten des Kreml geschürt und ausgebeutet werden – dessen sind sie sich nicht bewusst. (Text: tagesschau24)

Deutsche TV-Premiere08.09.2015arte

Originalsprache: Englisch

Sendetermine

So 27.03.2022
23:35–00:25
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So 19.07.2020
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So 20.10.2019
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Sa 19.10.2019
21:30–22:22
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So 08.10.2017
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Sa 07.10.2017
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Do 24.11.2016
23:35–00:25
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Mo 26.09.2016
01:45–03:05
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So 25.09.2016
20:40–21:30
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Do 23.06.2016
00:30–01:20
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Sa 18.06.2016
22:07–23:00
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So 05.06.2016
23:30–00:20
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Fr 18.09.2015
09:45–10:45
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Mi 09.09.2015
09:50–10:40
09:50–
Di 08.09.2015
21:10–22:00
21:10–

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