Ich und du und alle, die wir kennen

Die impulsive Künstlerin Christine verliebt sich in den frisch geschiedenen Schuhverkäufer Richard, der bemüht ist, den Kontakt zu seinen beiden Söhnen Robby und Peter nicht abbrechen zu lassen. Diese allerdings verbringen ihre Zeit lieber im Internet. Christine hält sich mit einem Fahrdienst für Senioren über Wasser, weil sie mit ihren fantasievollen Performancevideos den Durchbruch in der Kunstszene noch nicht geschafft hat. Umso beharrlicher verfolgt sie ihr privates Ziel, mit ungewöhnlichen Aktionen Richards Aufmerksamkeit zu gewinnen. Obwohl Richard Christine auch interessant findet, unterdrückt er seine Gefühle, aus Angst, erneut verletzt zu werden.

Gleichzeitig machen seine Söhne eigene erstaunliche Erfahrungen in Liebesdingen. Der sechsjährige Robbie tauscht sich in einem Chat mit einer Unbekannten über deren sexuelle Fantasien aus, und der 14-jährige Peter lässt sich von zwei selbstbewussten Mädchen zum Objekt eines erotischen Versuchs machen. Die vielseitig talentierte Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Miranda July spinnt in ihrem Spielfilmdebüt ein komplexes Netz zwischenmenschlicher Beziehungen.

Dabei erzählt sie nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern verarbeitet auch die Tücken des Online-Zeitalters und die Abenteuer jugendlicher Sexualität. Die alltäglichen Ereignisse werden mit feinem Humor und überraschender Fantasie erzählt, und die Figuren sind gerade deshalb so sympathisch, weil sie besonders ihr Spieltrieb antreibt. Beim Sundance Festival 2005 gewann „Ich und Du und alle, die wir kennen“ den Spezialpreis der Jury für seinen „originellen Blick“. Ihren zweiten Spielfilm „The Future“ stellte Miranda July 2011 auf der Berlinale vor. (Text: ZDF)