Heimkehr aus dem Osten Adenauers Kampf um die Gefangenen

D 2005 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
Plakat „Wir danken Dr. Adenauer“. – Bild: ZDF und SWR
Plakat „Wir danken Dr. Adenauer“.

Die Moskau-Reise von Bundeskanzler Konrad Adenauer und die Heimkehr der deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion jähren sich 2005 zum fünfzigsten Mal. Adenauer erhielt bei seinem Besuch vom 8. bis 14. September 1955 die Zusage, dass die letzten rund 9.500 Gefangenen frei gelassen würden. Sie kehrten ab Oktober 1955 nach Deutschland zurück. Die Moskau-Reise, bei der auch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart wurde, war das erste Treffen zwischen den politischen Spitzen der gerade souverän gewordenen Bundesrepublik und der Sowjetunion nach dem Krieg.

Da die Beteiligten sich persönlich nicht kannten und im jeweiligen Gegenüber den kompromisslosen politischen Gegner sahen, begegneten sie sich mit Skepsis und Misstrauen. „Man fuhr ins Dunkle hinein, in einen Tunnel, und wusste nicht, ob am Ende tatsächlich ein Licht war,“ erinnert sich Botschafter a. D. Peter Limbourg, der damals als persönlicher Referent von Außenminister Heinrich von Brentano an der Reise teilnahm. Der Film dokumentiert detailliert den dramatischen Verlauf der Moskauer Gespräche. Mitglieder beider Delegationen sowie der deutschen und sowjetischen Presse berichten als Zeitzeugen über die spannungsgeladenen Verhandlungen, die mehrmals zu scheitern drohten.

Zu sehen sind neue Bilddokumente aus Privatarchiven und zahlreiche, bisher nicht veröffentlichte Filmaufnahmen von Wochenschau-Kameraleuten. Die Zeitzeugen und Archivmaterialien zeigen, dass die Delegationen bei ihren öffentlichen Auftritten zwar Einvernehmen signalisierten, dass die Positionen hinter den Kulissen aber unversöhnlich aufeinander prallten. Anders, als später häufig dargestellt, verdeutlicht die Dokumentation, dass Adenauer sich mit seinem Konzept nicht durchsetzen konnte, sondern dass er nachgeben und Zugeständnisse machen musste, um nicht mit leeren Händen nach Hause zurückkehren zu müssen.

In der Dokumentation berichten auch verurteilte Kriegsgefangene und politische Häftlinge über ihre Situation in den sowjetischen Lagern und die Hoffnungen, die sie mit Adenauers Moskau-Reise verbanden. Sie schildern ihre Rückkehr in die Heimat und den Empfang im Lager Friedland, der zum größten und bewegendsten Medienereignis des Jahres 1955 wurde. (Text: hr-fernsehen)

Deutsche TV-Premiere 24.08.2005 arte

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