Die Geschichte entspinnt sich in einer kühlen blau-grauen Welt voller harter Schatten, die jedermann in weiß oder schwarz einzuordnen scheinen. Vor diesem unbarmherzigen Hintergrund zeigt der Regisseur minuziös auf, wie Jesses kindliche Unschuld Schritt für Schritt verloren geht: Erst ist es die Kopfrasur, dann ein Lonsdale-Pullover und schließlich der Verrat, der den kleinen Bruder immer mehr zum großen werden lässt. Die destruktive Macht des Gruppenzwangs ist allgegenwärtig – nicht umsonst sind Jesses und Maiks Eltern unsichtbar, abwesend. So erwächst Jesse beinahe zum tragischen Helden: Gebunden an sein Milieu ist seine Freiheit nichts als Schein. (Text: arte)