Hallo Brüderchen

Der fünfjährige Öcsi ist ein aufgeweckter und mit sehr viel Phantasie ausgestatteter Junge. Doch nicht immer haben die Erwachsenen Zeit für ihn und reagieren deshalb oft sehr gedankenlos auf das, was dem kleinen Öcsi gefällt und wichtig ist. Eines Morgens herrscht wieder einmal große Nervosität im Hause Balag, und Öcsi wird wegen einer Geringfügigkeit vom Vater ins Badezimmer gesperrt. Plötzlich füllt sich die Badewanne mit Wasser, und es landet ein kleines Märchenschiff mit den Zwergen Kököjszy und Bobojsza.

Öcsi bittet sie um Zeit, doch die Zwerge antworten: „Die Zeit kannst du dir nur selber verschaffen. Es gelingt dir, wenn du tapfer, stark und geschickt bist.“ Auf Ihrem Schiff bringen sie das Brüderchen aus dem Haus und schicken es auf Wanderschaft. Was gibt es da nicht alles zu sehen und was für Abenteuer zu bestehen! Ein Mädchen mit roten Stiefeln wird zum Gestiefelten Kater, eine Spielzeugeisenbahn wird zur richtigen Fernbahn, und Öcsi macht sogar die Bekanntschaft eines Königspaares mit seinem Hofstaat, ehe er endlich im Reich des Drachen anlangt, der die Zeit bewacht.

Da Öcsi auf seiner Wanderschaft bewiesen hat, dass er stark, mutig und geschickt ist, besiegt er auch den Drachen. Als Vati den kleinen Öcsi aus dem Badezimmer holt, sind gerade fünf Minuten vergangen, die für den Jungen zur Reise ins Land der Phantasie wurden, für die Familie zur Zeit der Besinnung. Und auf dem anschließenden Weg zum Kindergarten zeigt sich, dass Vater und Sohn sich ein beträchtliches Stück nähergekommen sind im Verständnis füreinander. (Text: MDR)