Große Freiheit Nr. 7
- D 1944 (109 Min.)
- Melodram

Der ehemalige Seemann Hannes, Stimmungskanone im Hippodrom auf St. Pauli und Lebensgefährte seiner Chefin, wird an das Sterbebett seines Bruders geholt. Dieser nimmt ihm das Versprechen ab, sich um die junge Gisa zu kümmern, die er einst schändlich betrogen hat. Hannes holt das Mädchen zu sich. Bald verliebt er sich in das lebhafte Mädchen. Doch er wagt zunächst nicht, ihr seine Liebe zu gestehen. Im Hamburger Hafen hat die „Padua“ angelegt. Die drei Matrosen Jens, Fiete und Karl zieht es auf die „Große Freiheit“, die Hauptstraße von St. Pauli, und zu Hannes, dem ungekrönten König des Viertels. Früher war er mit dem Trio zur See gefahren, jetzt ist er mit seinen Liedern die Stimmungskanone im „Hippodrom“ und der ständige Freund der Chefin Anita, auch wenn der notorische Herzensbrecher es mit der Treue nicht so ernst nimmt.
Die Wiedersehensfreude wird jäh unterbrochen, als Hannes an das Krankenlager seines Bruders Jan gerufen wird. Der Sterbende bittet ihn, sich um die junge Gisa zu kümmern, die er einst schmählich verlassen hatte. Hannes macht sein Versprechen wahr und holt das Mädchen aus Süddeutschland zu sich nach Hamburg. Anita wird bald von Eifersucht geplagt, während Hannes in seinem Schützling – vorerst – nur die Freundin seines Bruders sieht. Erst als der junge Werftarbeiter Willem beginnt, Gisa den Hof zu machen, wird Hannes sich über seine wirklichen Gefühle klar. „Große Freiheit Nr. 7“ ist wie Käutners anschließendes Werk „Unter den Brücken“ ein sogenannter „Überläufer“-Film, d. h. er wurde von Goebbels’ Propaganda-Ministerium als nicht linientreu verboten und kam erst nach dem Krieg in die deutschen Kinos.
Gedreht wurde der Klassiker unter den abenteuerlichsten Umständen. Nur wenige Außenaufnahmen entstanden an den Originalschauplätzen, immer wieder wurden im Drehplan vorgesehene Häuser und Straßenzüge zerstört. Auf der Flucht vor dem Krieg reiste das Filmteam bis nach Prag, in die Barrandow-Ateliers. Dort war Käutner – wie Albers bemüht, Distanz zu den Nazis zu halten – weit weg vom Einfluss des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Das Bild, das Käutner vom Hamburger Milieu zeichnete, entsprach so gar nicht den Vorstellungen der Nationalsozialisten. Käutners Seeleute sind keine strammen Helden zur See, sondern frivole Rabauken, Frauen rauchen, trinken und richten ihre Strumpfbänder in aller Öffentlichkeit. Am Ende fährt Ufa-Star Albers nicht für Volk und Vaterland wieder zur See, sondern aus Liebeskummer. (Text: BR Fernsehen)
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