Gerhard Richter Painting
- D 2011 (Gerhard Richter – Painting, 97 Min.)
- Dokumentation

Gerhard Richter gehört seit nahezu fünf Jahrzehnten zu den international bedeutendsten Künstlern. Der Filmemacherin Corinna Belz öffnete der medienscheue Maler sein Atelier, wo er im Sommer 2009 an einer Serie großer abstrakter Bilder arbeitete. Gerhard Richter Painting gewährt einmalige Einblicke in die Entstehung dieser Bilder und die Arbeit des Künstlers. Wir sehen, wie Richter malt, wie er seine Bilder betrachtet und beurteilt, wie er überlegt, abwartet, verwirft, überarbeitet, manchmal auch zerstört und neu beginnt. „Malen ist eine andere Form des Denkens,“ hat Richter schon früh gesagt.
Der Film nimmt diese Prämisse ernst. In hoch konzentrierten Einstellungen lässt er uns an einem sehr persönlichen, spannungsgeladenen Schaffensprozess teilhaben, vom ersten Farbauftrag über zahllose Bearbeitungen und Übermalungen bis hin zum letzten, entscheidenden Stadium, in dem die Bilder sich behaupten und Richters kritischem Blick standhalten müssen. Der Film zeigt den Künstler mit seinen Assistenten Norbert Arns und Hubert Becker bei den Vorbereitungen zu Ausstellungen in Köln, London, New York sowie in Arbeitsgesprächen mit seiner New Yorker Galeristin Marian Goodman und dem Kunsthistoriker Benjamin H.D. Buchloh.
Im Zentrum aber steht der Dialog mit den Bildern. Indem wir schauend daran teilnehmen, lässt uns Corinna Belz in ihrem klugen, einfühlsamen Film den vielschichtigen Vorgängen künstlerischen Schaffens näher kommen. Der Blick auf die Leinwand erweitert und verändert sich. Die Bilder selbst werden zu Protagonisten. Eine andere Form des Denkens setzt ein. „Gerhard Richter Painting“ ist das eindringliche Porträt eines Künstlers bei der Arbeit – und ein faszinierender Film über das Sehen selbst.
Eine WDR-Koproduktion mit zero one film Produktion, Terz Film und dem Mitteldeutschen Rundfunk in Zusammenarbeit mit ARTE. Mit Unterstützung von MEDIA, Filmstiftung NRW, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Deutschen Filmförderfonds. Preise und Nominierungen (Auswahl): – Bester Dokumentarfilm, Deutscher Filmpreis LOLA 2012 – Doc Art Award, Planete + Doc Film Festival 2012, Warschau/Polen – Achievement Award – Outstanding Achievement in Filmmaking – Art, Architecture and Design, Newport Beach Film Festival 2012, USA (Text: WDR)
Zu Wort kommen in der Sendung neben Gerhard Richter: Norbert Arns, Hubert Becker, Sabine Moritz-Richter, Konstanze Ell, Marian Goodman, Benjamin Buchloh, Kasper König, Ulrich Wilmes, Sandy Nairne und Paul Moorhouse. Statement von Corinna Belz: „Die Idee zu einem Film über den Künstler Gerhard Richter entwickelte sich während meiner Arbeit an einer Dokumentation über die Entstehung seines 23 Meter hohen Südfensters für den Kölner Dom. Es war das erste Filmprojekt, dem Richter zustimmte, nachdem er fünfzehn Jahre alle Anfragen abgelehnt hatte. ( …) Die Hauptdrehzeit zwischen April und September 2009 war ein einmaliger Glücksfall, ein Geschenk und auch ein Prozess, der hin und wieder von Krisen unterbrochen wurde. Der Zweifel, der sein Malen ständig begleitet, gehört nicht nur zu Gerhard Richters skeptischer Weltsicht, er ist auch Motor des Malaktes. So wird der Rakel, mit dem er die komplexen Farbschichten aufträgt und abkratzt, zu einem Instrument des Widerspruchs und der Selbstbehauptung. Sicher hat Richters seltene Fähigkeit, den Status Quo in Frage zu stellen und gleichzeitig Kontinuität und Zuverlässigkeit an den Tag zu legen, sein überragendes, reiches Werk ermöglicht. Und während wir dem Maler bei der Arbeit zuschauten, wurden wir selbst von diesem Prozess erfasst, sahen Bilder entstehen und verschwinden und mussten, wie die Bilder, den Zweifeln des Künstlers standhalten. Auf dem Weg entstanden Gespräche von großer Aufrichtigkeit, in denen Richter über seine Arbeitsweise und seinen Werdegang spricht. Der Film, für den wir den Maler über drei Jahre begleitet haben, lässt den Zuschauer teilhaben an dem empfindlichen künstlerischen Prozess von Machen, Betrachten, Urteilen, Zerstören, Machen, Warten, Zeigen …“ (Corinna Belz, Juni 2011) (Copyright Pressetext: Piffl Medien). (Text: MDR)
- gezeigt bei Tag7
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