Gandhi
- GB / IND 1982 (181 Min.)
- Porträt

1893. Auf einer Reise nach Südafrika sieht sich der in England aufgewachsene indische Rechtsanwalt Mohanda Gandhi mit der diskriminierenden Apartheidpolitik der weissen Kolonialherren konfrontiert: Der korrekt westlich gekleidete Gandhi wird aus dem Zug geworfen, weil er sich eine Fahrkarte erster Klasse gekauft hat und sich weigert, das den Weissen vorbehaltene Abteil zu verlassen. Diese Erfahrung wird für ihn zum Schlüsselerlebnis: In den folgenden Jahren kämpft er für die unterdrückten indischen Afrika-Einwanderer und erringt einen politischen Teilerfolg.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird Gandhi in Indien, wo er sich gegen die britische Kolonialmacht und für die nationale Unabhängigkeit einsetzen will, wie ein Volksheld empfangen. Er erhält den Beinamen Mahatma, was so viel heisst wie «Grosse Seele», und wird vom Volk auch liebevoll Bapu («Vater») genannt. Der junge Nehru ist sein engster Mitstreiter. Absolute Gewaltlosigkeit und der zivile Ungehorsam sind Gandhis Maxime. Davon lässt er sich auch nach dem schrecklichen Blutbad von Amritsar nicht abbringen. Am 30. Januar 1948 wird Gandhi von einem religiösen Fanatiker ermordet.
Sechs Monate Dreharbeiten an Originalschauplätzen, bis zu 200 000 Komparsen am Set und 22 Millionen Dollar Produktionskosten, ein Drittel davon durch die indische Regierung finanziert: 1982, nach fast zwanzig Jahren Vorbereitungszeit, drehte Sir Richard Attenborough den Spielfilm «Gandhi», der Geschichte schreiben sollte. Der Monumentalfilm war gemäss «NZZ» in seinem Entstehungsland nicht unumstritten: «Indische Zeitungen monieren, dass der erste von der Regierung gebilligte Film von einem Engländer gedreht wird». Und Gandhi-Anhänger hätten anstelle des realen Mannes lieber eine gleissend weisse Lichtgestalt gesehen, so der Regisseur.
Zur Vorgeschichte gehört aber auch, dass Premier Nehru bereits früh von seinem Freund Lord Mountbatten, dem letzten Vizekönig Indiens, gebeten wurde, sich für Attenboroughs Vorhaben einzusetzen. Nehrus Tochter, Ministerpräsidentin Indira Gandhi, war dann auch federführend bei der finanziellen Unterstützung der Produktion. Die Lebensgeschichte des grossen indischen Freiheitskämpfers wurde mit acht Oscars ausgezeichnet. Neben den Statuetten für den Besten Film und für die Beste Regie erhielt der kaum bekannte Ben Kingsley für seine Verkörperung des Mahatma den Oscar für die Beste Hauptrolle. (Text: SRF)
Motilal Khotari, ein seit der Ermordung Gandhis im englischen Exil lebender Inder, gab Filmemacher Richard Attenborough die Gandhi-Biografie von Louise Fischer zu lesen und schlug ihm anschließend vor, das Buch zu verfilmen. Es vergingen allerdings 20 Jahre bis zur Entstehung dieser umfassenden Darstellung des Lebens von Mahatma Gandhi. Die monumentale Filmbiografie wurde im Jahr 1982 mit acht Oscars ausgezeichnet: als bester Film, für die beste Regie (Richard Attenborough), für das beste Drehbuch (John Briley), für die beste Kameraarbeit (Billy Williams, Ronnie Taylor), für den besten Schnitt (John Bloom), für die beste Ausstattung (Sutart Craig, Robert W. Laing, Michael Seirton), für die besten Kostüme (John Mollo, Bhanu Athaiya) und für die beste männliche Hauptrolle (Ben Kingsley). Das „Lexikon des Internationalen Films“ schreibt: „Vor allem dank der herausragenden darstellerischen Leistung Ben Kingsleys gelingt es dem Film, etwas von der Ausstrahlung Gandhis und seiner Ideale der Gewaltlosigkeit, der Würde des Menschen und des Friedens auf Erden zu vermitteln. Neben der visuellen Gestaltung macht auch die humanistische Weltsicht den Film zu einem Erlebnis.“. (Text: 3sat)
Originalsprache: Englisch
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