Freiheit ist das Wichtigste

D 2005 (90 Min.)
  • Dokumentation

Polen – ein Land, das über Generationen immer wieder von anderen Ländern beherrscht wurde. Elzbieta, die Großmutter, war 79 Jahre alt als dieser Film entstand. Als sie 1926 auf die Welt kam, war ihre Welt noch in Ordnung. Ihre Eltern, Fürst Czartorysky und seine Frau, eine geborene Prinzessin Zamoyska, gehörten zum polnischen und europäischen Hochadel. Ein Schloss mit Gutshof in der Nähe von Posen, Tiere, ein Park, Reitpferde und die obligate französische Gouvernante – so sind Elzbieta und ihre sieben Geschwister aufgewachsen.

„Einen sehr behüteten und warmen Start in das Leben“, sagt sie, haben ihr die Eltern gegeben. Ohne zu wissen, dass eben diese Sicherheit, geliebt zu sein, sie stark machte für das, was noch kommen sollte. Im Jahr 1939 war es mit der aristokratischen Idylle schlagartig vorbei: Hitler überfiel Polen, der Vater kam in deutsche Gefangenschaft. Elzbietas Mutter flüchtete mit ihren acht Kindern zu einer Tante nach Ostpolen, wo sie den Krieg mehr schlecht als recht überlebten. Nach Kriegsende war der Alptraum noch nicht vorbei.

Der Vater kam zurück, krank aber immerhin lebendig. Doch die Kommunisten, für die die polnischen Adeligen zur unerwünschten klassenfeindlichen Elite gehörten, enteigneten ihn ein zweites Mal. Nicht einmal in die Nähe ihres Schlosses durfte die Familie ziehen. Elzbieta schaffte, was ihren Geschwistern verwehrt wurde: Sie durfte Betriebswirtschaft studieren. Aber als Aristokratin fand sie danach keine Arbeit, der Name blieb ihr Stigma. Sie heiratete, ging mit ihrem Mann nach Warschau und bekam zwei Kinder. Ihre Tochter Dorota wuchs in der Diskrepanz zwischen der kommunistischen klassenlosen Ideologie und den Ansprüchen des Elternhauses auf.

Sie wurde gehänselt, bekam immer wieder zu spüren, dass sie zum Klassenfeind gehört, also anders ist als ihre Mitschüler. Dorota konnte trotzdem Kunstgeschichte studieren. Nach einer gescheiterten Frühehe zog sie mit ihrem zweiten Mann und anderen Intellektuellen auf das Land und gründete eine Landkommune. Das Projekt scheiterte. Dorota und ihr Mann begannen, einen eigenen Hof aufzubauen. Damit die Familie überleben konnte, fuhr Dorota jedes Jahr für drei Monate nach Paris, um dort zu arbeiten.

Als ihr Mann nach vielen Jahren schwer erkrankte, ging sie mit ihm nach Warschau, wegen der besseren ärztlichen Versorgung dort. Martha, ihre Tochter verließ mit 23 Jahren Polen, um sich in Spanien ihren Traum zu erfüllen und Flamenco zu lernen. Nach drei Jahren kehrte sie zurück, da lag der Vater im Sterben. Mutter und Tochter pflegten ihn bis zu seinem Tod. Dorota ging danach zurück aufs Land, und ihre Tochter Marta begann zu töpfern und zu tanzen. (Text: BR Fernsehen)

Sendetermine

Mo 12.07.2010
13:30–15:00
13:30–
So 12.03.2006
23:45–01:15
23:45–
Mo 03.10.2005
10:25–12:00
10:25–

Cast & Crew

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