Ernesto

D / I / E 1979 (95 Min.)
  • Coming-of-Age
  • Drama
  • LGBTIQ

Das zu Österreich-Ungarn gehörende Triest im Jahr 1911: Der 17-jährige Ernesto lebt mit seiner verwitweten Mutter im Haus seines jüdischen Onkels Giovanni und dessen Frau Regina. Wegen seiner sozialistischen Ansichten, ebenso viel aus Trotz wie aus echter Überzeugung geäußert, gerät Ernesto öfter in Konflikt mit seinem Onkel. Durch seine Verwandten hat Ernesto eine solide Anstellung in dem Handelsbüro von Carlo Wilder bekommen, einem alternden Geschäftsmann, der sich trotz beruflichen Erfolges mehr für seine schriftstellerische Versuche interessiert und den die Monotonie seines Lebens deprimiert. Wilder bezahlt seine Angestellten eher schlecht als recht, was sein Sekretär Ernesto unzufrieden zur Kenntnis nimmt. Er hat wenig Begeisterung für seine Arbeitsstelle, da er lieber Violinspieler werden will. Eines Tages bekundet einer der Arbeiter, die für wenig Lohn Wilders Waren in Säcken transportieren, sexuelles Interesse an Ernesto. Dieser geht neugierig auf das Angebot des namentlich ungenannt bleibenden Arbeiters ein, sehr wohl ahnend worum es bei dem Treffen geht. Zwischen Ernesto und dem Arbeiter entwickelt sich eine intensive Beziehung, in der Ernesto erste sexuelle Erlebnisse mit dem wesentlich älteren und erfahrenen Arbeiter sammelt. Dieser nimmt aber zärtlich Rücksicht auf Ernestos Gefühle und verliebt sich ernsthaft. Ernesto wird aber zunehmend fordernd und herablassend dem Arbeiter gegenüber, nachdem er eine Begegnung mit einer Prostituierten hatte und meint, dass er nun mittlerweile selbst ein richtiger Mann sei. Durch einen öffentlichen Skandal, der mit dem Selbstmord eines Homosexuellen endet, wird Ernesto die Gefährlichkeit seiner Beziehung bewusst und er bricht diese ab. Um dem Arbeiter künftig aus dem Weg zu gehen, schreibt Ernesto einen provozierenden Brandbrief an Wilder, der ihn daraufhin entlässt. Ernestos Mutter kann den Wunsch ihres Sohnes nach seiner Entlassung nicht verstehen, woraufhin er ihr verzweifelt seine Affäre mit dem Arbeiter gesteht. Die Mutter reagiert schockiert und wünscht dem Arbeiter den Tod, obwohl Ernesto gegenüber ihr seine Mitverantwortung an der Affäre bekennt. Ernesto versucht nun, ein professioneller Violinspieler zu werden. Bei einem Konzert trifft er den musikbegeisterten Ilio, den 15-jährigen Spross der reichen Familie Luzzato. Ernesto gibt Ilio fortan Privatunterricht und es formt sich eine intensive Freundschaft, die in einem Kuss zwischen den Jungen mündet, der von Ilios fast gleich aussehender Schwester Rachele beobachtet wird. Die Dreiecksbeziehung Ernestos mit den beiden Geschwistern wird zunehmend von Eifersucht und Besessenheit zwischen diesen geprägt. Rachele schneidet sich die Haare ab, um Ernestos Geschmack zu gefallen, während Ilio sich dafür schminkt und feminin kleidet. Schließlich entscheidet sich Ernesto, gesellschaftlich konventionell, für Rachele. Ernestos Familie ist begeistert, dass sie in eine so wichtige Familie einheiraten kann. Carlo Wilder ist nachdenklicher und meint, dass das Violinspiel für Ernesto nun zu so etwas wie der Schriftstellerei für ihn werde: eine nie ganz ausgefüllte Leidenschaft im bürgerlichen Leben der Erwachsenen. Ernesto begegnet noch einmal dem Arbeiter, behandelt ihn aber wie einen Fremden und gibt ihm etwas Kleingeld.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Ernesto (Film) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart25.02.1979Internationaler Kinostart1978

Originalsprache: Italienisch

DVD & Blu-ray

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