Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger

Der Dottore, wie der Inspektor im Morddezernat von den Kollegen respektvoll genannt wird, ist soeben zu deren Chef ernannt worden. Weil seine Geliebte Augusta ihn gedemütigt hat, ermordet der krankhaft veranlagte Kommissar sie mit einer Rasierklinge. Anonym gibt er der Polizei einen Hinweis auf den Mord und hinterlässt am Tatort absichtlich Spuren, die auf ihn hinweisen. Die Polizei findet zahlreiche Fingerabdrücke sowie Fasern von Dottores Seidenkrawatte vor. Doch durch seine Stellung bei der römischen Polizei und der damit einhergehenden Unantastbarkeit seiner Person werden die vorgefundenen Hinweise von den Ermittlern ignoriert.

Anstelle des Inspektors wird der Ex-Mann der Toten, ein Homosexueller, der Tat verdächtigt. Selbst als der Dottore ein Geständnis verfasst und gegen sich aussagen lässt, findet er vor der Justiz kein Gehör. Daraufhin kreuzt der ermittelnde Kommissar in der Wohnung des Inspektors auf. Der Dottore bettelt um seine Verhaftung – und wird zusammengeschlagen. Als er jedoch erwacht, bemerkt er, dass er von der Konfrontation mit seinen Kollegen lediglich geträumt hat. (Text: arte)

Die Sozialsatire, welche die damaligen Missstände in italienischen Behörden unter die Lupe nimmt, erhielt bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1970 den Großen Preis der Jury. Im Folgejahr gewann er den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Ein aggressiver gesellschaftskritischer Film über Missbrauch und Korrumpierung der Macht. Brillant inszeniert und eindringlich gespielt.“. (Text: arte)