Eine Welt zerbricht Der Augsburger Reichstag 1530 und die Folgen

D 2016 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
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Eine Stadt im Ausnahmezustand: Im Mai 1530 wird es eng in Augsburg. Rund zehntausend Besucher mit mehr als zehntausend Pferden müssen beherbergt und verpflegt werden, eine organisatorische wie logistische Herausforderung allerersten Ranges. Der Kaiser hat zum Reichstag in die Stadt an Lech und Wertach geladen, um mit den Fürsten und Ständen des Reiches die drängendsten Fragen der Zeit zu beraten. In wenigen Monaten wird sich die Welt verändern. In diesem Sommer treffen in Augsburg in ultimativer Konfrontation zwei scheinbar unversöhnliche Weltdeutungen aufeinander: Die Macht des Glaubens und der Glaube an die Macht.

Beide haben jedoch ihren gemeinsamen Ursprung in einem dramatischen Bewusstseins- und Mentalitätswandel dieser Zeit, den Humanismus und Renaissance hervorbringen. Der absolute Herrschaftsanspruch Kaiser Karl V. , der eigene Ziele verfolgt und doch zugleich Richter sein will, stößt auf den Freiheitswillen der protestierenden Fürsten, die sich dabei vor allem auf ihr Gewissen berufen. Martin Luther, der das Ringen in Augsburg fern ab, von der Veste Coburg aus verfolgen muss, will durch Ratschläge und Anweisungen den Lauf der Ereignisse dennoch mitbestimmen.

Er ist immer weniger bereit, der Einheit willen Zugeständnisse zu machen. Aus dem anfänglichen Bemühen, die Einheit des abendländischen Christentums bewahren zu wollen, wächst in diesem Sommer die Gewissheit, dass weder der Wille, noch die Möglichkeit hierzu noch gegeben sind. Die protestantischen Fürsten reisen ab, das Projekt, die Einheit der Christenheit zu bewahren ist gescheitert. Herrschaft und Glauben werden, von Augsburg ausgehend, für fast dreihundert Jahre neu definiert.

Im Augsburg des Sommers 1530 wird Weltgeschichte geschrieben! Der Presenter Udo Wachtveitl geht auf Spurensuche an die Schauplätze dieses dramatischen Ringens, das die Welt verändert hat. Er deckt die Motive der Akteure auf und zeigt, warum das Doppelspiel Kaiser Karls V. scheitern musste und warum die protestantischen Fürsten sich letztlich gegen die Einheit der Christenheit entscheiden mussten. In Augsburg im Sommer 1530 zerbricht eine Welt und markiert zugleich den Anfang einer neuen Zeit. (Text: ARD alpha)

Deutsche TV-Premiere31.10.2017BR Fernsehen

DVD & Blu-ray

Sendetermine

So 02.05.2021
00:30–01:15
00:30–
Sa 01.05.2021
21:00–21:45
21:00–
Mo 06.01.2020
09:15–10:00
09:15–
Di 31.10.2017
22:45–23:30
22:45–

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