Ein enger Kreis

Für Anton ist die kriminelle Karriere seit jeher vorgezeichnet: Er soll Oberhaupt des Mafia-Clans werden, den sein Vater, der Pate Milo Malakian, aufgebaut hat. Doch eigentlich will Anton dem organisierten Verbrechen den Rücken kehren und mit seiner neuen Freundin Elodie eine bürgerliche Existenz aufbauen. Doch dieser Wunsch ist lebensgefährlich: Als Milo davon erfährt, will er Antons Ausstieg aus dem Clan um jeden Preis verhindern. Gangsterboss Milo Malakian hat an der Côte d’Azur ein kriminelles Imperium errichtet. In seinem Auftrag werden Ferraris geklaut und Museen ausgeraubt, auch vor Erpressung und Mord schreckt er nicht zurück.

Inspektor Saunier ermittelt seit Jahren gegen den Mafia-Paten, den er bislang aber nicht einmal wegen Falschparkens belangen konnte. Milo führt als Oberhaupt einen eingeschworenen Clan. Für den alternden Patriarchen, der in dieser straff organisierten Hierarchie nach wie vor geachtet wird, kommt die Zeit des Abtretens, sein einziger Sohn Anton soll die Geschäfte übernehmen. Ein spektakulärer Überfall auf einen millionenschweren Geldtransport soll seine Feuertaufe werden.

Anton wuchs zwar im Bewusstsein seines vorbestimmten Weges auf, hat sich aber in die Krankenschwester Elodie verliebt und möchte mit ihr ein Hotel in der Camargue eröffnen. Milo durchkreuzt diese Pläne, daraufhin setzt sich das Liebespaar nach Italien ab. Der Pate sieht nur noch eine Möglichkeit, seinen romantischen Sohn wieder auf Linie zu bringen: Er will Elodie beseitigen lassen. Zwischen Vater und Sohn kommt es zum Krieg. „Ein enger Kreis“ ist ganz auf den charismatischen Jean Reno zugeschnitten, der als wortkarger Mafiaboss an seine Darstellung des Auftragskillers in Luc Bessons Klassiker „Léon – Der Profi“ anknüpft.

Der Zweikampf des alternden Patriarchen mit seinem Sohn, gespielt von Gaspard Ulliel („Mathilde – Eine große Liebe“; 2004), erinnert dabei bisweilen an eine griechische Tragödie. Laurent Tuel, Regisseur und Autor, verarbeitet all dies zu einem Thriller, der Figuren und Action gleichermaßen Raum gibt. Kameramann Laurent Machuel bettet die Handlung in grandiose Landschaftsaufnahmen der französischen Mittelmeerküste und der italienischen Riviera ein.

„Ein Familienkonflikt, eine Liebesgeschichte und ein Raubüberfall werden vermischt, um einen ziemlich guten Film Noir zu kreieren. Und dieser Cocktail wird mit genau dem richtigen Maß an Stilimitation (ein kleiner Schluck Coppola und ein Hauch Melville) garniert. Laurent Tuel hat ein Gespür für Tempo und Atmosphären, Jean Reno für Brutalität, und der Chefkameramann Laurent Machuel hat ein Gespür für das perfekte Licht.“ (Marie-Noëlle Tranchant, Le Figaro, 05.03.2009) (Text: BR Fernsehen)