Egon Schiele Die nackte Wahrheit

A 2018 (55 Min.)
  • Portrait
Leopoldmuseum Diethard Leopold. – Bild: arte
Leopoldmuseum Diethard Leopold.

Einsamkeit, Neugierde am Okkulten, Ablehnung, Verehrung. Lust und Laster, Verdammung, Bestrafung. Nicht zu vergessen der kurze und kometenhafte Aufstieg in die strahlenden Höhen des Künstlerolymps, der sinnlos erscheinende frühe Tod, schließlich die Gegenwart mit Verehrungs- und Heiligsprechungstendenzen. Dies sind die Bausteine des kurzen Lebens von Egon Schiele. Sie und seine bis heute schwer zu entschlüsselnde Kunst bilden auch 100 Jahre nach seinem Tod jenes Material, aus dem die Legenden der Unerreichbaren gefertigt sind.

Aber wer sich die Mühe macht, sich nicht von dieser affektbeladenen Fassade einschüchtern zu lassen, sondern hinter diese zu blicken, dem sollte es auch gelingen, in seiner Kunst die Seele des Menschen Schiele zu erkennen. Diese Begegnung mag verstören: Was sie uns mitzuteilen hat, wurde oft mit brutaler Ehrlichkeit auf Leinwände und Papier gebannt. Es ist weit entfernt von Schönheit und Harmlosigkeit angesiedelt. Egon Schiele entkleidet die Gesellschaft und sich selbst nachhaltig und im doppelten Sinne.

Wie Sigmund Freud drang auch er in jene Zonen des Menschseins vor, wo ästhetisches Empfinden eine untergeordnete Rolle spielt. Sein Blick legte die aus dem Verborgenen heraus wirkenden menschlichen Triebe genauso schonungslos frei, wie er menschliches Sein als Leidensweg des physischen und seelischen Schmerzes entzifferte. 100 Jahre nach Schieles Tod versucht die Dokumentation nicht das Genie zu huldigen, sondern die inneren Zusammenhänge aufzudecken, die Schieles unvergleichliches Werk erst ermöglichten. (Text: arte)

Neben Gustav Klimt, Otto Wagner und Koloman Moser gedenkt die Kunstwelt im Lauf des heurigen Jahres vor allem des österreichischen Malers Egon Schiele, der – so wie die genannten Künstler – 1918 gestorben ist. Anlässlich des 100. Todestags gestaltete Regisseur Herbert Eisenschenk im Auftrag von ORF und ARTE eine neue Filmdokumentation, die abseits der rein biografischen Betrachtung des Künstlers auch dem Zusammenhang zwischen der kompromisslosen Unbedingtheit in der Kunst und dem moralischen Verhaltenskodex der Gesellschaft nachspürt. Reduzierte Spielsequenzen sowie Zeichenszenen aber auch Interviews mit namhaften Persönlichkeiten und Kunstexperten versuchen den Künstler und seine Zeit fassbar zu machen. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere21.10.2018arte

DVD & Blu-ray

Sendetermine

So 21.08.2022
05:45–06:40
05:45–
So 07.08.2022
16:10–17:05
16:10–
So 01.11.2020
01:30–02:25
01:30–
So 10.05.2020
05:20–06:20
05:20–
So 12.04.2020
15:45–16:45
15:45–
So 27.10.2019
10:05–11:00
10:05–
Sa 10.11.2018
05:30–06:25
05:30–
So 04.11.2018
23:45–00:45
23:45–
Fr 26.10.2018
09:05–10:00
09:05–
So 21.10.2018
15:30–16:25
15:30–
Di 20.02.2018
02:30–03:25
02:30–
Mo 19.02.2018
23:15–00:10
23:15–

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