Don Mariano weiß von nichts
- I / F 1968 (Il giorno della civetta, 112 Min.)
- Gangsterfilm
- Thriller

Carabinieri-Hauptmann Bellodi, gespielt von Franco Nero, soll einen brutalen Mord aufklären. Ein Bauunternehmer wurde auf offener Straße erschossen, niemand will etwas gesehen haben. Alles deutet auf ein typisches Eifersuchtsdrama hin, wie es im Norden Siziliens häufig geschieht. Die schöne Rosa Nicolosi (Claudia Cardinale) wohnt direkt neben dem Tatort. Offenbar deckt sie ihren Ehemann, der mit dem Bauunternehmer einen Nebenbuhler aus dem Weg räumte und danach untertauchte … Sizilien, Ende der 1960er-Jahre: Ein Lastwagenfahrer wird auf offener Straße erschossen.
Der Ermordete war ein kleiner Bauunternehmer und zugleich Vorsitzender einer Baugenossenschaft. Der junge Carabinieri-Hauptmann Bellodi, gerade erst von Mailand nach Sizilien versetzt, will den Fall lösen. Bei seinen Ermittlungen spricht Bellodi zunächst mit Rosa Nicolosi. Diese wohnt in einem Bauernhaus ganz in der Nähe des Tatortes, behauptet jedoch, sie habe weder einen Schuss gehört noch etwas gesehen. Da ihr Ehemann seit dem Mord spurlos verschwunden ist, kursiert das Gerücht, er habe die Tat aus Eifersucht begangen. Durch einen Brief ihres Mannes erfährt Rosa, dass er offenbar in Palermo untergetaucht ist.
Bellodi ahnt jedoch schnell, dass dies eine falsche Fährte ist. Von einem Polizeispitzel erfährt er, dass der Bauunternehmer sich dem „Schutz“ der hiesigen Mafia verweigert hat und darum sterben musste. Durch einen Trick gelingt es ihm, Rosa dazu zu bringen, den Namen des Schützen zu nennen. Damit gibt sich der ehrgeizige Bellodi aber nicht zufrieden: Er will den lokalen Mafiaboss Don Mariano als Drahtzieher entlarven. Doch als er diesem den Prozess machen will, erlebt er eine herbe Überraschung.
Damiano Damianis meisterlicher Polit-Thriller basiert auf dem Roman „Der Tag der Eule“ des sizilianischen Schriftstellers Leonardo Sciascia, einem ehemaligen Lehrer und überzeugten Kommunisten, der in seinen ungemein erfolgreichen Kriminalromanen die Verquickung von staatlichen Strukturen mit organisiertem Verbrechen anprangerte. Die Hauptrollen der detailgenau beobachteten Milieustudie spielen Franco Nero („Django“), Claudia Cardinale („Spiel mir das Lied vom Tod“) und Lee J. Cobb („Die zwölf Geschworenen“). Für die ausgezeichnete Kameraarbeit und die atmosphärisch dichten Bilder war Tonino Delli Colli („Zwei glorreiche Halunken“, „Das Leben ist schön“) verantwortlich, einer der bedeutendsten Kameramänner der italienischen Filmgeschichte.
Damianis Film war 1968 auf der Berlinale für den Goldenen Bär nominiert und wurde im selben Jahr mit dem italienischen Filmpreis „David di Donatello“ für die beste Produktion ausgezeichnet. „Die beklemmende Verfilmung eines gesellschaftskritischen Romans, die die Ursachen für das Funktionieren der mit wirtschaftlichem Gangstertum verbundenen Mafia aufzeigt.“ (Lexikon des Internationalen Films) (Text: BR Fernsehen)
Auf Sizilien wird ein Bauunternehmer von seinen Konkurrenten ermordet. Das Verbrechen wird von der Mafia als Eifersuchtsdelikt vertuscht, die Zeugen werden beseitigt. Die Polizei ist machtlos. Die beklemmende Verfilmung eines gesellschaftskritischen Romans, die die Ursachen für das Funktionieren der mit wirtschaftlichem Gangstertum verbundenen Mafia aufzeigt. Durch einige inszenatorische und darstellerische Schwächen verliert der Film einiges an Überzeugungskraft. (DDR-Titel: „Don Mariano weiß von nichts“) (Lex. des Internat. Films). (Text: One)
Originalsprache: Italienisch
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