Die Vergeltung des roten Korsaren

Graf Enrico di Ventimiglia fährt als Korsar über die Meere, um den Tod seines Vaters und seiner Halbschwester Neala zu rächen. Dann aber hört er, dass das Mädchen, dessen Mutter eine Indio-Königin war, noch lebt. Er findet Neala, doch bevor er mit ihr über ihre Herkunft sprechen kann, wird sie vom spanischen Gouverneur in Panama entführt. Ende des 18. Jahrhunderts in der Karibik: Zwar sind die Kriege zwischen Spanien und den anderen Seemächten beendet, doch so manche Schuld ist noch nicht getilgt und so mancher Verräter noch nicht bestraft.

Und so ist auch Graf Enrico di Ventimiglia (Lex Barker) im Karibischen Meer auf der Suche nach den Schuldigen, die seinen Vater, den berühmten roten Korsaren, und seine Halbschwester Neala (Vira Silenti) auf dem Gewissen haben. Beim Überfall auf eine spanische Galeone findet Korsarenkapitän Enrico endlich den Verräter Van Hais (Giorgio Constantini), der seinen Vater vor 15 Jahren tötete. Doch den Mord an Enricos Halbschwester bestreitet er, er habe sie in ein Kloster nach Maracaibo gebracht.

Das bestätigt dem Korsaren vor Ort die Oberin, die auch berichtet, dass sich zwei Tage zuvor schon zwei Männer nach Nealas Verbleib erkundigt haben. Neala, die weder weiß, dass ihr Vater der rote Korsar noch, dass ihre Mutter eine Prinzessin der Darién war, ist mittlerweile im Dienste der Marquesa Carmen di Montelimar (Sylvia Lopez). Wie sich wenig später herausstellen wird, ist der Gouverneur von Panama (Fanfulla) an Neala interessiert, da Abgesandte des Stammes der Darién von ihm die Herausgabe ihrer Thronerbin Neala fordern.

Der Gouverneur will sie allerdings töten lassen und den Indios ein anderes Mädchen unterschieben. Der Korsar, aber leider auch die Gefolgsleute des Gouverneurs entdecken Neala auf einem Fest der Marquesa di Montelimar. Diese feurige Dame hat Enrico auf der Galeone kennengelernt und sich in sie verliebt. Doch erst muss er sich um Neala kümmern, unglücklicherweise kommen ihm die Häscher des Gouverneurs zuvor und entführen das Mädchen nach Panama. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn nicht nur Neala schwebt in Lebensgefahr.

Der farbenfrohe, prächtig ausgestattete Abenteuerfilm basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emilio Salgari. Die Hauptrolle spielt Lex Barker, der damit sein Debüt im italienischen Abenteuerfilm gibt. „Die Vergeltung des roten Korsaren“ wird ein großer Erfolg an den Kinokassen. 1919 geboren, zieht es Lex Barker bereits früh zum Film. Seine erste große Filmrolle – 1948 als Tarzan – verdankt er seinem guten Aussehen und seiner sportlichen Verfassung und spielt sie bis 1963 fünf Mal.

Doch sie schadet letztlich seinem Image – ernsthafte Rollenangebote bleiben aus. Nach einigen belanglosen Western und Abenteuerfilmen zieht es Barker – der immerhin auch Französisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch spricht – nach Europa. Als Anfang der 1960er Jahre die Verfilmung der Karl-May-Romane beginnt, erinnern sich die Produzenten an den Amerikaner, der „deutscher als alle Deutschen“ aussieht. Lex Barker wird Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi oder Dr. Karl Sternau und damit in Deutschland zur Kultfigur.

Bis zu seinem frühen Tod mit nur 54 Jahren spielt er in über 50 Filmen. Vorlage: nach dem Roman „Il figlio del corsaro rosso“ von Emilio Salgari Enrico di Ventimiglia: Lex Barker Carmen di Montelimar: Sylvia Lopez Neala di Ventimiglia: Vira Silenti Miguel di Montelimar: Luciano Marin Mendoza: Saro Urzi Gouverneur von Panama: Luigi Visconti (Fanfulla) Don Juan de Sasebo: Antonio Crast Barrejo: Roberto Paoletti Paquita: Vicky Lagos Isabella: Nietta Zocchi Juan Herrero: Diego Michelotti Van Hais: Giorgio Costantini (Text: MDR)