Die letzte DDR-Regierung oder wie man sich selbst abschafft

D 2018 (85 Min.)
  • Dokumentation
Berlin: De Maiziere für Oktober-Wahltermin DDR-Ministerpräsident Lothar de Maiziere (CDU/​links) hat sich für gesamtdeutsche Wahlen bereits am 14. Oktober 1990 ausgesprochen. Am selben Tag finden in der DDR die Landtagswahlen statt. De Maiziere nannte den Termin auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin. Nach den bisherigen Planungen sollte das gesamtdeutsche Parlament am 2. Dezember 1990 gewählt werden. [rechts Angela Merkel] – Bild: MDR/​Bundesarchiv/​Bernd Settnik
Berlin: De Maiziere für Oktober-Wahltermin DDR-Ministerpräsident Lothar de Maiziere (CDU/​links) hat sich für gesamtdeutsche Wahlen bereits am 14. Oktober 1990 ausgesprochen. Am selben Tag finden in der DDR die Landtagswahlen statt. De Maiziere nannte den Termin auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin. Nach den bisherigen Planungen sollte das gesamtdeutsche Parlament am 2. Dezember 1990 gewählt werden. [rechts Angela Merkel]

Wenige Wochen nach der letzten Volkskammerwahl 1990 beginnt die kurze Amtszeit der letzten DDR Regierung, mit dem Anwalt Lothar de Maiziere an der Spitze. Das einzige große Ziel dieser ersten und letzten frei gewählten Staatsmacht der DDR ist die Wiedervereinigung. Damit besteht die Aufgabe der 23 Ministerinnen und Minister darin, sich selbst abzuschaffen. Sie sind alle keine Politikprofis und müssen doch über die Zukunft von 17 Millionen Ostdeutschen entscheiden. Ihre Verhandlungspartner auf westdeutscher Seite sind Vollblutpolitiker wie Wolfgang Schäuble oder Hans Dietrich Genscher. 173 Tage dauert ihre Amtszeit, sie werden u.a. das Steuerrecht an das Westrecht anpassen, neue kommunale Länderstrukturen schaffen, über die Zukunft von Stasi Akten entscheiden und um Arbeitsplätze kämpfen.

Weltweit gibt es kein Referenzbeispiel für das, was da 1990 auf die Deutschen in Ost und West zukommt: Die Wiedervereinigung eines mehr als 40 Jahre geteilten Landes. Wie macht man das? Innen- wie außenpolitisch, wirtschaftlich, rechtlich, kulturell – und das alles innerhalb nur weniger Monate? Es beginnt ein Prozess des Aufbruchs – vital, energisch, voller Ideen, aber auch voller Widersprüchlichkeiten und Enttäuschungen. Was wird aus dem Volkseigentum, was geschieht mit den Arbeitsplätzen? Was bedeutet der DDR-DM-Umtauschkurs von zwei zu eins, was soll die Treuhandanstalt tun und was nicht? Was heißt „Rückgabe vor Entschädigung“? Bis zum 3. Oktober 1990 hat die letzte DDR-Regierung 164 Gesetze verabschiedet, 93 Beschlüsse gefasst und sich selbst abgeschafft.

Der Film erzählt die Innensicht der letzten DDR Regierung. Zu Wort kommen u.a. Lothar de Maiziere, Sabine Bergmann Pohl, Günther Krause und Peter Michael Diestel. Er gibt auch sehr persönliche Einblicke in ein zeithistorisches Kapitel, das zu den ungewöhnlichsten und spannendsten der deutschen Geschichte gehört. MDR-Dok. (Text: MDR)

Deutsche TV-Premiere18.03.2018MDR

Sendetermine

So 12.03.2023
23:55–01:25
23:55–
So 15.03.2020
22:55–00:25
22:55–
Di 16.10.2018
20:15–21:45
20:15–
So 18.03.2018
22:25–23:55
22:25–

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