Die Kunst findet nicht im Saale statt! Der Plakatkünstler Klaus Staeck

D 2020 (60 Min.)
  • Portrait
Klaus Staeck. – Bild: SWR
Klaus Staeck.

Klaus Staeck gilt als bedeutendster politischer Grafiker und Plakatkünstler, der seit Ende der 1960er-Jahre pointiert und provokant Missstände in Politik und Gesellschaft anprangert. Staeck, Jahrgang 1938, gehört zu jener Generation von deutschen Intellektuellen, deren Leben mit der Geschichte der Bundesrepublik zusammenfällt. Der Autor Andreas Ammer zeigt ein eindrucksvolles, inspirierendes Bild des Künstlers, Aktivisten und Menschen Klaus Staeck. Bekannt wurde Klaus Staeck mit politischen Fotomontagen und Plakaten, deren bekanntestes „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“ hohe fünfstellige Auflagen erzielte.

Der Spruch wurde zum geflügelten Wort. Staeck ist ein populärer Künstler, der verstanden werden will. Mehr als 3000 Einzelausstellungen sind ihm gewidmet worden. Der in Bitterfeld aufgewachsene, stets streitbare Jurist wohnt seit seinem Abitur in Heidelberg. Dort gründete er den Produzentenverlag „Edition Staeck“, der bis heute Kunst von großen Künstlern für kleines Geld vertreibt. Mehr als 40 Mal wurde er für seine Plakatkunst verklagt. Stets gewann er in der juristischen Auseinandersetzung, die nicht selten zum Spektakel geriet.

Als enger Freund von Joseph Beuys wurde er Vorsitzender von dessen „Free International University“ (FIU). Als Präsident der Berliner Akademie der Künste gestaltete er maßgeblich die ästhetische Wiedervereinigung der Republik Deutschland mit. Andreas Ammer begibt sich gemeinsam mit Klaus Staeck auf die Spuren von dessen Kindheit in Bitterfeld, begleitet ihn zu wichtigen Stationen seines künstlerischen Schaffens in Heidelberg und Berlin und lässt Weggefährten aus Kunst und Politik zu Wort kommen – darunter den weltweit gefragten Drucker und Verleger Gerhard Steidl sowie Martin Schulz und Monika Grütters.

Dabei springt Ammer immer wieder zwischen den Zeiten hin und her – zwischen dem jungen und dem nun über 80-jährigen Klaus Staeck. Private Filmaufnahmen Staecks geben Einblicke in die frühe Zeit seiner Aktionskunst mit Christo und die Künstlerfreundschaft mit Joseph Beuys. Der Film erzählt spannend, informativ und einfühlsam. Klaus Staeck hat den Dokumentarfilm künstlerisch begleitet und politisch kommentiert – und ist gestaltend Teil der Geschichte geworden. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere16.04.2020SWR Fernsehen

Sendetermine

So 19.07.2020
11:05–12:05
11:05–
Do 16.04.2020
22:45–23:45
22:45–

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