Die Jagd

DK / S 2012 (Jagten, 111 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Lucas (Mads Mikkelsen) und seine Kollegin Nadja (Alexandra Rapaport) kommen sich näher. – Bild: Wild Bunch Germany /​ © Wild Bunch Germany
Lucas (Mads Mikkelsen) und seine Kollegin Nadja (Alexandra Rapaport) kommen sich näher.

Als ein vierjähriges Mädchen ihren Erzieher der sexuellen Nötigung beschuldigt, sind der Schock und das Entsetzen im Kindergarten groß. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht im Ort. Misstrauen, Argwohn und Verdächtigungen greifen um sich. Eltern kommen mit immer neuen Anschuldigungen, Kollegen wenden sich ab, und Freunde reagieren mit Hass und Unverständnis. Der Beginn einer fatalen Hexenjagd, die einen Unschuldigen fast das Leben kostet. Das Leben meint es nicht gut mit ihm: Nach der Scheidung darf Lucas (Mads Mikkelsen) seinen 14-jährigen Sohn Marcus (Lasse Fogelstrøm) nur noch alle zwei Wochen sehen.

Auch seinen Beruf als Lehrer hat er aufgeben müssen, da die Schule der kleinen Stadt schließen musste. Weggehen möchte Lucas nicht; tiefe Freundschaften und Kindheitserinnerungen binden ihn an seine Heimat. Die Stelle im örtlichen Kindergarten scheint zunächst eine gute Option zu sein, doch damit soll sich sein Leben grundlegend ändern. Ausgerechnet Klara (Annika Wedderkopp), die kleine Tochter seines besten Freundes Theo (Thomas Bo Larsen), frisst einen Narren an ihm und wirbt um seine Zuneigung.

Lucas reagiert reserviert darauf, ohne zu merken, wie sehr er das Mädchen damit kränkt. Als die Kindergarten-Leiterin die traurige Klara Tage später befragt, gibt ein Wort das andere, und schließlich steht eine ungeheure Anschuldigung im Raum: Lucas hätte sich vor dem kleinen Mädchen entblößt und mehr. Vergeblich versichert Lucas seine Unschuld. Immer mehr Eltern wenden sich an die Kindergarten-Leitung mit immer neuen Vorwürfen.

Theo kündigt Lucas entsetzt seine Freundschaft, und Mitbewohner werfen mit Steinen nach ihm. Lucas’ neue Freundin Nadja (Alexandra Rapaport) ist verunsichert. Was soll sie von den schweren Vorwürfen gegen ihren Liebhaber halten? In der ganzen Auseinandersetzung droht Lucas nun auch noch seinen eigenen Sohn zu verlieren, zu dem er gerade wieder ein gutes Verhältnis aufgebaut hatte. Die Dinge eskalieren immer mehr, und schließlich löst sich während der Jagd ein Schuss. „Die Jagd“ ist bereits der siebte Kinofilm des erfolgreichen dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg, der unter anderem mit Lars von Trier und Susanne Bier Mitte der 90er Jahre das Dogma-Kino erfand.

Ein Regiestil, der bewusst auf die Reduktion filmkünstlerischer Mittel wie Musik, Schnitt, Beleuchtung setzte. Mit seinem vielgelobten Drama „Das Fest“ wurde er 1998 international bekannt. Hier ging es um das Thema Missbrauch in der eigenen Familie: wie dieses Verbrechen über Jahrzehnte totgeschwiegen wurde und anlässlich der Festrede während einer Geburtstagsfeier den familiären Scheinfrieden explodieren lässt.

Mit „Die Jagd“ hat Vinterberg das Thema fast 14 Jahre später von einer anderen Seite beleuchtet. Was passiert mit einem Menschen, der zu Unrecht des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird? Wie kann man kindliche Opfer bei derartigen Verdachtsfällen verhören, ohne mit suggestiven Fragen bestimmte Antworten zu provozieren? Wo endet die Wahrheit, und wo beginnt die Unterstellung? Vinterberg gelang mit seinem ebenso klug reflektierten wie emotional packenden Film ein Meisterwerk, das beim Filmfestival in Cannes den Preis der Ökumenischen Jury erhielt.

Die Drehbuchautoren Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm wurden außerdem mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Und ihr Werk vertrat Dänemark mit einer Oscar-Nominierung für den Besten fremdsprachigen Film in Los Angeles. Emotionales Zentrum des Dramas ist der Ausnahme-Schauspieler Mads Mikkelsen, der für seine eindrucksvolle Performance eine Goldene Palme in Cannes gewann. International bekannt wurde der Däne mit den markanten Gesichtszügen mit dem Beziehungsdrama „Für immer und ewig“ im Jahr 2002. Kinogängern dürfte er vor allem als charismatischer Bösewicht in dem Bond-Abenteuer „Casino Royale“ (2006) bekannt sein.

Zuletzt war der vielbeschäftigte Darsteller mit der spektakulären Marvel-Verfilmung „Doctor Strange“ in unseren Kinos zu sehen. Heiß ersehnt wurde von Kinofans auf der ganzen Welt außerdem sein nächster Film: Am 15. Dezember 2016 startete ein neues Kapitel der legendären Sternenkrieger-Saga, „Rogue One: A Star Wars Story“, in der er den skrupellosen Wissenschaftler Galen spielt, Vater der neuen Heldin Jyn.

Zitate: „Mikkelsen meistert die Herausforderung, das Publikum über fast zwei Stunden zu fesseln, scheinbar mühelos.“ Der Spiegel „Mikkelsen ist einmal mehr fantastisch.“ Frankfurter Rundschau „Eine kindliche Täterin, die selbst zum Opfer einer paranoiden Erwachsenenwelt wird – Thomas Vinterberg zeigt eine perfide Dialektik als Folge eines Gruppenwahns auf. Getragen wird sein Meisterwerk von großartigen darstellerischen Leistungen.“ Süddeutsche.de (Text: ZDF)

„Die Jagd“ von dem dänischen Regisseur Thomas Vinterberg wurde 2012 in Cannes uraufgeführt. Hauptdarsteller Mads Mikkelsen erhielt den Darstellerpreis. Im gleichen Jahr wurde der Film für den Europäischen Filmpreis in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Schauspieler, Bestes Drehbuch und Bester Schnitt nominiert, der Film erlangte schließlich die Auszeichnung in der Kategorie Bestes Drehbuch. 2014 erhielt „Die Jagd“ eine Oscarnominierung in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“. Mehr im Internet unter: arte.tv/​cannes. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere16.04.2014Sky CinemaDeutscher Kinostart28.03.2013Internationaler Kinostart20.05.2012

Originalsprache: Dänisch

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