Die große Illusion

F 1937 (La grande illusion, 120 Min.)
  • Drama
  • Kriegsfilm
(Marcel Dalio) Rosenthal, (Jean Gabin) Leutnant Marechal, (Pierre Fresnay) de Boeldieu – Bild: AGENTUR: CINETEXT Bild- und Text
(Marcel Dalio) Rosenthal, (Jean Gabin) Leutnant Marechal, (Pierre Fresnay) de Boeldieu

Im Ersten Weltkrieg begegnet der adlige deutsche Kommandant eines Gefangenenlagers einem adligen Franzosen, mit dem ihn eine eigenwillige, von Arroganz und Hass geprägte Gemeinsamkeit verbindet. Später gewährt eine deutsche Kriegerwitwe zwei anderen Franzosen Unterschlupf und verliebt sich in einen von ihnen. – Jean Renoirs Meisterwerk über Hass und Liebe und Klassenverhältnisse, die den Menschen psychologisch auch für den Krieg konditionieren. Der adlige Luftwaffenoffizier von Rauffenstein ist nach einer schweren Verwundung zum Kommandanten eines Gefangenenlagers ernannt worden, das in einem alten Schloss untergebracht ist, weil es als besonders sicher gilt.

Nach einem gescheiterten Fluchtversuch werden deshalb drei Franzosen in sein Schloss verlegt. Zwischen dem französischen Adligen de Boeldieu und von Rauffenstein entwickelt sich ein ambivalentes Verhältnis, das auf gemeinsamen Umgangsformen und Respekt beruht und fast freundschaftlich wird. Doch als die Franzosen versuchen zu fliehen, werden sofort die alten Rollen- und Feindbilder wieder aktiviert. „Die große Illusion“ wurde ein großer Publikumserfolg.

Ausgezeichnet wurde der Spielfilm unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury sowie als Bester fremdsprachiger Film bei den „New York Film Critics Circle“-Awards und ebenso vom National Board of Review der USA. Doch sowohl der deutschen als auch der französischen Zensur war Renoirs Film zutiefst suspekt. In Frankreich musste er wegen „Deutschfreundlichkeit“ stark gekürzt werden. In Deutschland und Italien wurde er 1937 wegen pazifistischer deutschfeindlicher und prosemitischer Tendenzen gleich ganz verboten.

Und drei Jahre später, nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, durfte „Die große Illusion“ wegen seiner angeblich pazifistischen deutschfreundlichen Tendenz auch in Frankreich und den alliierten Ländern nicht mehr gezeigt werden. „Die Stärke des für Völkerversöhnung eintretenden Films liegt in der Behutsamkeit der Darstellung und in der menschlichen Glaubwürdigkeit seiner Gestalten.“ (Evangelischer Filmbeobachter) Bei einer Aufführung der vollständigen Fassung von „Die große Illusion“ sagte Jean Renoir in einer Ansprache, dass er sich bemüht habe, keine anormalen Figuren zu zeigen: „Unsere Charaktere gehören zu sehr unterschiedlichen sozialen Schichten.

Wir haben einen Aristokraten, einen Mann aus dem Volke, einen Juden, einen Lehrer, einen Schauspieler. Ihnen stehen die Deutschen gegenüber. Und die Franzosen in diesem Film sind gute Franzosen, die Deutschen sind gute Deutsche. Deutsche vor dem Krieg von 1939 … Deutsche vor einem Krieg, in dem man sich zu oft miserabel verhalten und in dem das ‚Dritte Reich‘ die elementarsten Regeln der Menschlichkeit gebrochen hat.

Aber ‚Die große Illusion‘ ist eine Erinnerung an den Krieg 1914–18. Es sei ihm unmöglich, für eine seiner Figuren Partei zu ergreifen, sagte Renoir weiter: „In diesem Film gibt es keine Verräter. Es gibt auch kein Liebesdrama. Es gibt zwar eine Liebesgeschichte, aber eine so einfache, dass es nicht einmal eine Geschichte ist. All das weicht ein bisschen vom gewohnten Kanon des Kinos ab und sogar von dem des Theaters. Trotzdem hoffe ich, dass sich wieder Zuschauer guten Willens finden werden, die diese Vergegenwärtigung unserer Jugend mit Wohlwollen aufnehmen.“ (Text: 3sat)

„Die große Illusion“ wurde ein großer Publikumserfolg. Ausgezeichnet wurde der Spielfilm unter anderem bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury sowie als Bester fremdsprachiger Film bei den „New York Film Critics Circle“-Awards und ebenso vom National Board of Review der USA. Doch sowohl der deutschen als auch der französischen Zensur war Renoirs Film zutiefst suspekt. In Frankreich musste er wegen „Deutschfreundlichkeit“ stark gekürzt werden. In Deutschland und Italien wurde er 1937 wegen pazifistischer deutschfeindlicher und prosemitischer Tendenzen gleich ganz verboten. Und drei Jahre später, nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, durfte „Die große Illusion“ wegen seiner angeblich pazifistischen deutschfreundlichen Tendenz auch in Frankreich und den alliierten Ländern nicht mehr gezeigt werden. „Die Stärke des für Völkerversöhnung eintretenden Films liegt in der Behutsamkeit der Darstellung und in der menschlichen Glaubwürdigkeit seiner Gestalten.“ (Evangelischer Filmbeobachter) Bei einer Aufführung der vollständigen Fassung von „Die große Illusion“ sagte Jean Renoir in einer Ansprache, dass er sich bemüht habe, keine anormalen Figuren zu zeigen: „Unsere Charaktere gehören zu sehr unterschiedlichen sozialen Schichten. Wir haben einen Aristokraten, einen Mann aus dem Volke, einen Juden, einen Lehrer, einen Schauspieler. Ihnen stehen die Deutschen gegenüber. Und die Franzosen in diesem Film sind gute Franzosen, die Deutschen sind gute Deutsche. Deutsche vor dem Krieg von 1939 … Deutsche vor einem Krieg, in dem man sich zu oft miserabel verhalten und in dem das ‚Dritte Reich‘ die elementarsten Regeln der Menschlichkeit gebrochen hat. Aber ‚Die große Illusion‘ ist eine Erinnerung an den Krieg 1914–18. Es sei ihm unmöglich, für eine seiner Figuren Partei zu ergreifen, sagte Renoir weiter: „In diesem Film gibt es keine Verräter. Es gibt auch kein Liebesdrama. Es gibt zwar eine Liebesgeschichte, aber eine so einfache, dass es nicht einmal eine Geschichte ist. All das weicht ein bisschen vom gewohnten Kanon des Kinos ab und sogar von dem des Theaters. Trotzdem hoffe ich, dass sich wieder Zuschauer guten Willens finden werden, die diese Vergegenwärtigung unserer Jugend mit Wohlwollen aufnehmen.“ (Text: 3sat)

Internationaler Kinostart1937

Originalsprache: Französisch

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