Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada
- USA / F 2005 (The three Burials of Melquiades Estrada, 117 Min.)
- Western

Ein trostloses Kaff in Texas, nahe der Grenze zu Mexiko: In dieser gottverlassenen Einöde des amerikanischen Südwestens wird mitten in der Wüste eine Leiche gefunden. Wie so viele Mexikaner war Melquiades Estrada (Julio César Cedillo) hier illegal als Landarbeiter tätig – eine billige Arbeitskraft, von den Einheimischen verachtet, von den Ranchern gerne (aus)genutzt. Obwohl Estrada erschossen wurde, scheint sich niemand für die Suche nach dem Täter zu interessieren, am allerwenigsten die Polizei. Man verscharrt die Leiche des illegalen Einwanderers kurzerhand in einem Armengrab und legt den Fall zu den Akten.
Allein der alternde Cowboy Pete Perkins (Tommy Lee Jones) will sich mit dem Desinteresse der Behörden nicht zufriedengeben. Estrada war sein Freund, und Pete hatte einst versprechen müssen, ihn nach Mexiko zu seiner Familie zurückzubringen, sollte er in Texas sterben. Auf eigene Faust stellt Pete Nachforschungen an und findet schließlich heraus, dass der junge Grenzpolizist Mike Norton (Barry Pepper) den wehrlosen Arbeiter in manischem Übereifer und aufgrund eines tragischen Missverständnisses tötete. Mike war erst kurz zuvor aus Cincinnati zur texanischen Border Patrol versetzt worden.
Sowohl bei seinen Einsätzen als auch im Umgang mit seiner Frau Lou Ann (January Jones) zeigt er sich als emotional abgestumpfter Macho. Eines Nachts dringt Pete in das Haus des Grenzers ein, nimmt ihn als Geisel und zwingt ihn, Estradas Leiche wieder auszugraben. Mit Mike als unfreiwilligem Helfer will er sein Versprechen erfüllen und den Leichnam nach Mexiko überführen. Von der amerikanischen Polizei gejagt, entwickelt sich der beschwerliche Weg durch die texanische Wüste für die beiden ungleichen Männer immer mehr zu einer spirituellen Reise, auf der sie mit ihren ganz persönlichen Dämonen und Ängsten konfrontiert werden.
In Estradas Heimat angekommen, erwartet Pete allerdings eine große Überraschung, die seine gesamte Mission infrage stellt. Als der Oscar-Preisträger Tommy Lee Jones bei den Filmfestspielen von Cannes 2005 sein Regiedebüt vorstellte, wurde er von der internationalen Kritik als Filmemacher gefeiert – und prompt mit dem Preis als Bester Darsteller ausgezeichnet. In der Tradition von Sam Peckinpah hat Jones einen zeitgenössischen Western im Cinemascope-Format inszeniert, der bei aller äußeren Dramatik auch eine poetische Meditation über vermeintlich überholte Werte wie Ehre und Loyalität darstellt.
Zugleich porträtiert der Film nach einem Drehbuch des ebenfalls in Cannes preisgekrönten Guillermo Arriaga („Amores Perros – Von Hunden und Menschen“, „Babel“) mit außergewöhnlichem Feingefühl das Leben in der tiefsten texanischen Provinz – einem Stück Amerika, das man in dieser berührend-realistischen Form nur selten im Kino zu sehen bekommt. Kaum weniger beeindruckend als Jones ist Barry Pepper („Flags of Our Fathers“) als frustrierter, seelisch verwahrloster Grenzpolizist. (Text: ARD)
Als Oscarpreisträger Tommy Lee Jones bei den Filmfestspielen von Cannes 2005 sein Regiedebüt vorstellte, wurde er von der internationalen Kritik als geborener Filmemacher gefeiert, wenngleich mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. In der Tradition von Sam Peckinpah hat Jones einen zeitgenössischen Western im Cinemascope-Format inszeniert, der bei aller äußeren Dramatik auch eine poetische Meditation über vermeintlich überholte Werte wie Ehre und Loyalität darstellt. Zugleich porträtiert der Film, nach einem ebenfalls in Cannes preisgekrönten Drehbuch, das Leben in der tiefsten texanischen Provinz. (Text: arte)
Originalsprache: Spanisch
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