Die Donnervogelfrau
- 2003 (75 Min.)
- Dokumentation
Winona LaDuke wurde als Tochter einer jüdischen New Yorker Malerin und eines Indianers, der sich sein Brot als Stuntman in Hollywood-Western verdiente, in Los Angeles geboren. Sie war siebzehn Jahre alt, als sie ihren ersten Auftritt auf internationalem Parkett hatte: vor den Vereinten Nationen in Genf. Danach studierte sie Ökonomie an der amerikanischen Eliteuniversität Harvard. Der indianischen Welt des Vaters sehr viel stärker verbunden als der jüdischen Welt ihrer Mutter, ließ sie sich in White Earth nieder, dem Reservat, aus dem ihr Vater stammte. Hier leben die Anishinaabeg, ein Indianerstamm, der von Ethnologen Ojibway oder Chippewa genannt wird.
Winona LaDuke erhielt den indianischen Namen Bi-ne-si-kwe – Donnervogelfrau. Die engagierte Politikerin vereinte Indianer- und Umweltbewegung und ist die erste Indianerin, die in den Vorstand von Greenpeace gewählt wurde. Das Magazin TIME zählte sie in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu den fünfzig Persönlichkeiten unter 40 Jahren, auf die man große Hoffnungen setzen konnte. Es war nur folgerichtig, dass die amerikanischen Grünen Winona zweimal – 1996 und 2000 – zu ihrer Kandidatin für die Vizepräsidentschaft nominierten, an der Seite des Bürgeranwalts Ralph Nader.
Winona LaDuke ist eine begehrte Rednerin auf internationalen Konferenzen – sofern sie nicht gerade ein Buch schreibt, in ihrem Reservat Wildreis erntet, Spendengelder sammelt, damit sie gestohlenes Indianerland zurückkaufen kann, auf Powwows tanzt, ihre Kinder unterrichtet oder Pesto mixt, denn: „Basilikum ist mein bevorzugtes Mittel gegen Stress.“ Claus Biegert und Bertram Verhaag haben die viel beschäftigte Winona LaDuke auf staubigen Straße durch ihr Reservat in Minneapolis begleitet, nach Arizona und New Mexico und wieder zurück zu ihrem Laptop auf dem Küchentisch. (Text: BR Fernsehen)
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