Die Coudenhove-Kalergis: Europa im Herzen, zuhause in der Welt

A 2018 (55 Min.)
  • Dokumentation
Clemens Coudenhove stöbert mit dem Verwalter im Schlossmuseum, in alten Artefakten der Familiengeschichte. – Bild: 3sat
Clemens Coudenhove stöbert mit dem Verwalter im Schlossmuseum, in alten Artefakten der Familiengeschichte.

Die Coudenhove-Kalergis zählen zu den ältesten Adelshäusern Europas. Die Familiensaga spiegelt die Meilensteine der Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Wie so viele Deutschböhmen mussten die Coudenhove-Kalergis 1945 aus ihrer Heimat fliehen. Zu den prominentesten Familienmitgliedern zählen Richard Nikolaus, Gründer der Paneuropa-Union, Journalistin Barbara und ihre japanische Urgroßmutter Mitsuko. Hochpolitisch und weltoffen – die Coudenhove-Kalergis sind eine außergewöhnliche Familie und eng verbunden mit Europas Geschichte.

Sie zählen zum deutsch-böhmischen Hochadel mit einem Familienstammbaum, der sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Lange residierten sie im heutigen Tschechien, bis sie 1945 vertrieben wurden. Die Flucht führte sie zu Fuß nach Österreich. Barbara Coudenhove-Kalergi, die heutige Matriarchin der Familie, und ihr Bruder Michael können sich noch daran erinnern. Geboren wurden sie in Prag. Dorthin kehrte Barbara als ORF-Reporterin zurück, 1989 wurde sie Chefin des ORF-Büros.

Sie war es, die Österreich über die Demokratiebewegungen in Osteuropa, über das Ende der kommunistischen Regime und den Fall des Eisernen Vorhangs informierte. Barbara Coudenhove-Kalergi ist für ihre Familie das pochende Herz. Sie kennt den ungewöhnlichen Familienroman am besten. Ihr Großonkel Hans ging nach Zentralafrika und lebte im Busch mit zahlreichen Tieren, vor allem Affen. Ihr Onkel Hansi war ein Exzentriker von hohen Graden, verheiratet mit der ersten Pilotin Österreichs – und ihr Onkel Richard ehelichte noch als Teenager die um vieles älteres Burgschauspielerin Ida Roland und gründete 1924 die Paneuropa-Union.

Er gilt somit als Vordenker der Europäischen Union. Geboren wurden beide in Tokio, als Söhne des ehemaligen Geschäftsträgers der k.u.k.-Botschaft Heinrich Coudenhove-Kalergi und seiner Frau Mitsuko Aoyama. Barbaras Großmutter war eine der ersten Japanerinnen Europas und wird bis heute in Japan verehrt. Die Japanerinnen und Japaner drehen Filme über sie, zeichnen populäre Mangas, und wenn sie nach Wien kommen, stellen sie manchmal eine kleine Flasche Sojasauce auf ihr Grab in Wien-Hietzing.

Unter der Regie von Helene Maimann besuchen einige Familienmitglieder die Schauplätze der Geschichte – und Geschichten – und alle, auch die Jüngsten, spannen einen sehr persönlichen, authentischen, berührenden und nicht zuletzt oft auch heiteren Bogen durch ein bewegtes Jahrhundert. Sie sprechen mehrere Sprachen, Nationalismus ist ihnen ebenso fremd wie Standesdünkel. Alle ergriffen bürgerliche Berufe, einige wurden Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler und Bohemiens.

So wird das Familienportrait zugleich eine Erzählung von den wesentlichen Meilensteinen europäischer Geschichte des 20. Jahrhunderts: Vom Untergang der k.u.k. Monarchie am Ende des Ersten Weltkriegs über die kurze Blüte der Zwischenkriegszeit in Prag, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, die Vertreibungen der Nachkriegszeit und die Schatten des Kalten Krieges, die sich danach jahrzehntelang über den Kontinent legten. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere24.10.20183sat

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