Der Wildschütz oder die Stimme der Natur

Albert Lortzing (1801–1851) übernahm früh Kinderrollen am Theater, nebenbei erhielt er Musikunterricht, von 1833 bis 1844 wirkte er als Schauspieler und Sänger und begann zu komponieren, während er mit seinen Angehörigen in einer Schauspieltruppe durch Deutschland reiste. 1844–1845 war er als Theaterkapellmeister am Stadttheater Leipzig tätig, im Jahr darauf als Kapellmeister am Theater an der Wien. Frühe Erfolge erzielte er mit seinen komischen Opern „Zar und Zimmermann“ (1837) und „Der Wildschütz“ (1842), zu denen er selbst das Textbuch schrieb. Trotz so erfolgreicher Stücke gelang es ihm nie richtig, im bürgerlichen Opernbetrieb Fuß zu fassen.

Dabei wurden seine Opern in Berlin überall gespielt. „11 Kinder, 12 Opern in 49 Lebensjahren“, bilanziert Jürgen Lodemann in seiner Lortzing-Biographie. Er sei ein „Multitalent“ gewesen: Sänger, Schauspieler, Dirigent, Clown, Komponist, Textdichter – und Frauenschwarm und ein Meister der romantischen Oper. Mit dem „Wildschütz“ gelang Lortzing eine musikalische Komödie, der es an gesellschaftskritischen Spitzen und sicheren Pointen nicht fehlt. Der Bühnenkenner Lortzing stellt die einzelnen Figuren als Charaktere vor, jenseits der Schablonen des gängigen Singspiels.

Der Dirigent Ekkehard Klemm, geboren 1958 in Karl-Marx-Stadt, war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und studierte an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in den Fächern Dirigieren, Komposition und Klavier. Von 1988 – 1994 war Klemm Chefdirigent und Musikalischer Oberleiter am Theater Greifswald, 1996 wechselte er an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seit 1999 ist er neben zahlreichen Gastdirigaten, unter anderem bei der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philharmonie, als Geschäftsführender Stellvertreter des Chefdirigenten tätig. Im Jahr 1999 hat Ekkehard Klemm das Mittelbayerische Jugendsinfonieorchester gegründet und arbeitet als Dozent an unterschiedlichen Hochschulen und Bildungseinrichtungen. (Text: Einsfestival)