Der Spiegel
- SU 1975 (Serkalo, 108 Min.)
- Porträt
Der Film beginnt mit einer Szene, in der eine Ärztin einem Stotterer mit Hilfe hypnosegestützter Konzentrationsübungen die Angst vorm Sprechen nimmt. So wie dieser die Hemmung überwunden hat, seinen Empfindungen Ausdruck zu geben, überlässt sich dann der Autor des Films der Sprache seiner Erinnerungen und ihren sehnsuchtsvollen oder bedrückenden Bildern. Unterbrochen von Gegenwartsszenen, wird Vergangenheit in immer neuen Schüben beschworen. Eine junge Frau, die Mutter des Autors, wartet vor einer Datscha zwischen Wald und Wiesen auf ihren Mann. Er wird sie später verlassen, so wie sich ihr Sohn als Erwachsener von seiner Frau Natalja getrennt hat, obwohl auch sie einen Sohn haben.
Die Schrecken der Stalin-Ära verdichten sich in einer Szene, in der die Mutter panikartig durch eine Druckerei hastet, weil sie glaubt, als Korrektorin einen Druckfehler übersehen zu haben, und weiß, was das für Folgen haben kann. Intensive subjektive Erinnerungsbilder, nicht zuletzt an den Krieg und die Hungerjahre, ergänzt Tarkowski durch schwarz-weiße dokumentierende Passagen, die historische Zeitbezüge herstellen, vom Spanischen Bürgerkrieg bis zu den russisch-chinesischen Auseinandersetzungen am Ussuri. (Text: MDR)
Originalsprache: Russisch
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