Der Schneemann

Dorn, gelernter Abstauber und Überlebenskünstler, macht Geschäfte in den Randzonen der Marktwirtschaft: frisierte Antiquitäten, getürktes Bier, EG-Butter, was eben so kommt. Es reicht zum Leben, und seine Träume halten ihn auch seelisch über Wasser. Im Augenblick versucht er, in Malta Pornohefte an den Mann zu bringen. In einer schäbigen Absteige wird er unfreiwillig Zeuge eines Mordes, wird für den Mörder gehalten, festgenommen, auf wundersame Weise jedoch wieder in die Freiheit entlassen. Als Drahtzieher dieser Aktion stellt sich ein mächtiger Gangsterboss heraus, der partout aus ihm ein Geheimnis herauspressen, besser gesagt, herausprügeln will. Und dieses Geheimnis muss irgendwie mit dem Toten aus der Absteige zusammenhängen und mit viel Geld verbunden sein.

Also macht sich Dorn wieder einmal aus dem Staub, kehrt zu der Absteige zurück und findet im Toupet des Ermordeten einen Gepäckaufbewahrungsschein aus Frankfurt. Er fährt nach Frankfurt, löst den Schein ein und sieht sich im Besitz von fünf Kilo „Schnee“ – Kokain. Und er weiß, das ist sie, die Chance seines Lebens. Doch um diese Chance zu nutzen, muss er den Schnee zu Geld machen. Am besten auf einen Schlag und gegen Barzahlung natürlich. Aber wie? Dorn, der Amateur, für den alles einige Nummern zu groß ist, versucht, mit einschlägigen Kreisen Verbindung aufzunehmen. Er stolpert von einem Mißerfolg zum anderen, kommt mit den verrücktesten und abgebrühtesten Leuten zusammen, treibt sich auf Schickeria-Parties, in Bahnhofshallen, Bars und schäbigen Hotelzimmern herum … (Text: ZDFtheaterkanal)