Der Mörder meiner Mutter – Eugénie will Gerechtigkeit

Eugénie Musayidire stammt aus Ruanda. Auf der Flucht vor politischer Verfolgung kam sie Ende der 70er Jahre nach Deutschland, das zu ihrer neuen Heimat wurde. Ihr Bruder und ihre Mutter waren in Ruanda geblieben. Ende April 1994 erfuhr Eugénie, dass ihre Mutter und ihr Bruder dem Völkermord in Ruanda zum Opfer gefallen sind. Ihre Mutter wurde von einem Nachbarn in Nyanza, einem Freund der Familie, mit der Axt erschlagen. Der Mörder ein Hutu, die Ermordeten Tutsis, das ist die grausam banale Erklärung für das Verbrechen. Nach jahrelanger Psychotherapie beschließt Eugénie, den Mörder aufzusuchen. Sie will ihm ins Gesicht sehen, ihm die entscheidende Frage stellen: „Warum?“. Sie will Klarheit haben über das Unfassbare, was in ihrer Heimat geschah. Es ist eine Geschichte um Schuld und Sühne, Gräueltaten und Gerechtigkeit, Versöhnung und Vergebung. Die Geschichte einer Frau und eines Mörders – und gleichzeitig die Geschichte eines ganzen Landes. (Text: arte)