Der letzte Frühling
- F 2012 (Quelques heures de printemps, 100 Min.)
- Drama

Als der 48-jährige Alain aus dem Gefängnis entlassen wird, hat er nichts ausser seiner Mutter Yvette (Hélène Vincent). Sie nimmt seine Rückkehr jedoch gleichgültig hin. Gezwungenermassen zieht der ehemalige Lastwagenfahrer in das wohlgeordnete Haus seiner Mutter. Yvettes Tage sind von einer Routine und Ordnung geprägt, die Alain wahnsinnig machen. Jedes Ding hat seinen Platz. Und eigentlich gäbe es viel zu sagen, doch zwischen den beiden herrscht vor allem eines – Stille.
Alain versucht sich derweil mit entwürdigenden Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Bald kocht die Frustration hoch, und ein Streit zwischen Mutter und Sohn eskaliert. Erst als Alain seine Mutter Tabletten schlucken sieht, fragt er nach ihrem Gesundheitszustand: Sie hat Krebs. Jedoch spielt sie die Krankheit herunter und will nichts dagegen unternehmen: «Ich weiss, was ich habe, ich muss mir nichts vormachen». Wenig später findet Alain eine Broschüre zum Thema Sterbehilfe und eine unterschriebene Einverständniserklärung seiner Mutter. Zutiefst erschüttert versucht Alain sich seiner Mutter wieder anzunähern.
Der französische Regisseur Stéphane Brizé hat sich mit Filmen wie «Je ne suis pas là pour être aimé» oder «Mademoiselle Chambon» einen Namen als «Meister der leisen Töne» gemacht. Für «Quelques heures de printemps» liess sich Brizé von einen Dokumentarfilm zum Thema Sterbehilfe inspirieren. Einzelne Gesprächssituationen hat er daraus sogar ganz übernommen. Trotz teils bedrückender Authentizität ist ihm ein lichterfüllter Film gelungen, in dessen Zentrum die komplexe Beziehung zwischen Mutter und Sohn steht und wunderbar beobachtet ist – ein Sujet, das Brizé immer wieder in seinen Filmen aufgreift. (Text: SRF)
Originalsprache: Französisch
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