Der Krieg des Charlie Wilson
- USA 2007 (Charlie Wilson’s War, 98 Min.)
- Satire

Ein antikommunistischer Kongressabgeordneter verbündet sich in den 80er-Jahren mit einer texanischen Millionärin und einem CIA-Agenten, um die Rote Armee aus Afghanistan zu vertreiben. In der Politsatire von Mike Nichols intrigieren Tom Hanks, Julia Roberts und Philip Seymour Hoffman mit fatalen Folgen für die Aufrüstung des Militärs in Afghanistan – nach einer wahren Geschichte, deren politische Konsequenzen die Welt immer noch in Atem halten. Washington, 1980: Charlie Wilson (Tom Hanks) kommt aus Texas, ist Frauenheld und Kongressabgeordneter, meistens in dieser Reihenfolge. In seinem Vorzimmer drängeln sich „Charlie’s Angels“, schöne junge Büroangestellte, die er auch schon mal auf eine Party mitnimmt.
Doch trotz seines regen gesellschaftlichen Lebens hat Wilson ein Herz für Flüchtlinge, speziell die aus Afghanistan, die vor der in ihr Land einmarschierten Roten Armee fliehen mussten. Glücklicherweise sitzt Wilson in einem Komitee mit beträchtlichem Einfluss, da es zwischen Regierungsinstitutionen und der CIA vermitteln muss. Wilson engagiert sich für die Sache der Afghanen, tatkräftig unterstützt von einer seiner besten Freundinnen, der texanischen Multimillionärin und Kommunistenfresserin Joanne Herring (Julia Roberts). Wilson hebt das Budget für geheime Aktionen so lange heimlich an, bis er in der Lage ist, die Mudschahedin für ihren Kampf gegen die russischen Invasoren bestens hochzurüsten.
Dass Wilson bei seinem Privatkrieg weder auf größere Hindernisse stößt noch so richtig auffällt, hat er auch der Unterstützung des zynischen FBI-Agenten Gust Avrakotos (Philip Seymour Hoffman) zu verdanken, der mit dem Erfahrungsschatz eines Veteranen in Sachen Großintrige geschickt die richtigen Fäden zieht. Mike Nichols’ („Die Reifeprüfung“, „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, „Hautnah“) satirische Verarbeitung eines Bestsellers von George Crile („Charlie Wilson’s War: The Extraordinary Story Of The Largest Covert Operation In History“) liegen wahre Ereignisse zugrunde.
Denn der Kongressabgeordnete Charles Newbitt Wilson erhöhte das Budget für Afghanistan in den 80er-Jahren tatsächlich auf unglaubliche 500 Millionen Dollar und startete damit nicht nur die größte geheime CIA-Operation aller Zeiten, sondern rüstete auch die späteren Feinde seines Landes kräftig auf, die als Taliban die Welt noch lange beschäftigen sollten.
Besetzt mit der geballten Starpower von Tom Hanks („Forrest Gump“, „The Da Vinci Code – Sakrileg“, „Die Verlegerin“), Julia Roberts („Pretty Woman“, „Eat Pray Love“, „Wunder“) und vor allem dem 2014 mit nur 46 Jahren verstorbenen Philip Seymour Hoffman („Capote“, „The Big Lebowski“, „Die Tribute von Panem“) in einer Glanzrolle, zieht Nichols alle Register einer gelungenen Satire: ironische Übertreibungen, messerscharfer Dialogwitz und ein intelligentes Drehbuch, in diesem Fall von Aaron Sorkin („Hallo, Mr. President“, „Eine Frage der Ehre“, „Steve Jobs“), der 2011 für „The Social Network“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. ( …) Nichols macht aus diesem irrwitzigen Stoff das einzig Richtige: eine brillante Komödie, boshaft witzig und voller pointierter Dialoge. Letztere verdankt er dem genialen Drehbuchautor Aaron Sorkin ( …).
Die Mechanismen der Macht und ihre mitunter grotesken Auswüchse setzt Nichols weder thesenhaft noch moralinsauer in Szene.“ („Der Spiegel“) (Text: ZDF)
Originalsprache: Englisch
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