Der Kopf des Freibeuters – Das Geheimnis des „Störtebeker-Schädels“

D 2004 (70 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte

Es war im Jahr 1878, als Arbeiter auf dem ehemaligen Hinrichtungsplatz Grasbrook bei Erdarbeiten einen bis zum Oberkiefer erhaltenen Totenschädel und ein zweites Schädelfragment fanden. Nach heutigen kriminaltechnischen und historischen Überlegungen spricht vieles dafür, dass es sich bei dem gut erhaltenen Schädel um die Überreste eines Anführers der berüchtigten Vitalienbrüder handeln könnte, die im Jahr 1400 vor den Toren der Hansestadt enthauptet wurden. Der im Museum für Hamburgische Geschichte zu besichtigende Schädel ist seit über hundert Jahren als „Störtebeker-Schädel“ bekannt, benannt nach dem Piraten Klaus Störtebeker, dem legendären Anführer der Vitalienbrüder.

Auf der Grundlage von bemerkenswerten Forschungsergebnissen namhafter Störtebeker-Forscher basierend, wird nun, mehr als sechshundert Jahre nach der Hinrichtung, das Antlitz des Piraten rekonstruiert. In enger Zusammenarbeit mit Rechtsmedizinern und Störtebeker-Forschern erschafft die französische Künstlerin Elisabeth Daynes eine hyperrealistische, wissenschaftlich fundierte Rekonstruktion des Freibeuterkopfes. Aufbauend auf einer Stereolithographie, die basierend auf den Daten einer Spiral-Computertomographie erstellt wird, rekonstruiert Elisabeth Daynes das Antlitz des Seeräubers in filigraner Detailarbeit.

Keine Frage sorgt für so viele Spekulationen, wie die Frage nach der Identität des hingerichteten Seeräubers. Mit Hilfe modernster Methoden versuchen Wissenschaftler das Geheimnis des „Störtebeker-Schädels“ zu lüften. So geht das archäologische Forschungslabor der Universität Oxford, das den Schädel mit der bewährten Radiocarbon-Methode untersucht hat, davon aus, dass der Schädel eindeutig von einem Seeräuber um das Jahr 1400 stammt. Der Leiter des Museums für Hamburgische Geschichte, Dr. Ralf Wiechmann, stieß bei seiner historischen Spurensuche ebenfalls auf bemerkenswerte Übereinstimmungen zwischen den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Geschichte der Vitalienbrüder.

Eine mögliche Verbindung zum Seeräuber Klaus Störtebeker liefern auch Klagebriefe von Englands König Heinrich dem Vierten und Einträge im Verfestungsbuch der Stadt Wismar, das noch heute im Archiv der Stadt eingesehen werden kann und erstaunliche Parallelen zur aktuellen Forschungsarbeit aufzeigt.

Auf Grundlage dieser Aufsehen erregenden neuen Forschungen, begibt sich SPIEGEL TV-Autor Sascha Dünnebacke auf Entdeckungsreise an die Originalschauplätze des Wirkens der Vitalienbrüder – zu Wasser und an Land. Er verfolgt die Rekonstruktion des Piratenkopfes, lässt Historiker, Kriminalisten und Mediziner zu Wort kommen und versucht dem Zuschauer eine Zeit näher zu bringen, in der die Weltmeere noch unsicher gemacht wurden durch Männer wie Klaus Störtebeker und seine Vitalienbrüder. (Text: VOX)

Deutsche TV-Premiere28.11.2004VOX

Sendetermine

So 28.11.2004
21:15–22:25
21:15–

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