Der Klimawandel – Ist die Welt noch zu retten?

D  (125 Min.)
  • Dokumentation

Temperaturrekorde im Frühjahr, sintflutartige Regenfälle in einem Sommer, der den Namen nicht verdient. Während Weihnachten die weiße Pracht in den Bergen weniger wird, kämpft das nördliche Flachland gleich zwei Jahre hintereinander mit den Schneemassen. Früher hieß es banal, das Wetter spiele verrückt, heute glaubt auch die Wissenschaft: Der Klimawandel ist schuld. Aber was bedeutet das für die Zukunft? Wie wird sich das Klima bei uns bis zum Jahr 2100 entwickeln? Und welche Folgen hat das für Mensch und Umwelt? Es wird weiterhin wärmer werden – aber um wie viel Grad? Und wie schnell? Erste Ergebnisse: Die Jahresmitteltemperatur in Deutschland wird bis zum Jahr 2100 zwischen zwei und vier Grad steigen.

Klimaforscher gehen davon aus, dass sich bis zum Ende des Jahrhunderts innerhalb Deutschlands die Klimazonen um rund 250 bis 300 Kilometer nach Norden verschieben könnten. In Hamburg würde dann ein Klima herrschen wie heute in Freiburg, in Freiburg dagegen eines wie im heutigen Marseille. Für die Pflanzenwelt ist der Klimawandel ein Januskopf. Einerseits könnte sich ein erhöhter CO2-Gehalt der Luft positiv auf ihr Wachstum auswirken, denn das Treibhausgas ist ein wichtiger Rohstoff für ihre Photosynthese.

Andererseits aber erfordern steigende Temperaturen schnelle Anpassungen, die viele Arten nicht leisten können. In Brandenburg zum Beispiel könnten veränderte Niederschlagsmengen zu langen Dürreperioden führen. Die landwirtschaftlichen Erträge würden dabei, so eine wissenschaftliche Prognose, um durchschnittlich zwei bis sechs Prozent sinken, das Waldbrandrisiko hingegen stark zunehmen. Schon jetzt liegen die Niederschläge in Brandenburg etwa 20 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt – Tendenz abnehmend.

Wissenschaftler und Förster kümmern sich schon jetzt um den Schutz der Waldbestände, indem sie nach trockenresistenten Bäumen suchen. Nicht nur an Land, auch vor der deutschen Küste ist der Klimawandel längst manifest – zumindest in Bezug auf gestiegene Temperaturen und deren Auswirkungen. So registrierten Meeresforscher eine starke Zunahme des Phytoplanktons, der einzelligen Algen. „Land unter“ könnte es an den Küsten zukünftig immer häufiger heißen.

Weltweit hat sich der Meeresspiegel im letzten Jahrhundert durchschnittlich um etwa 15 Zentimeter erhöht. An der deutschen Nordseeküste waren es sogar rund 25 Zentimeter. Damit ist auch das Ausgangsniveau für Sturmfluten heute entsprechend höher als vor einigen Jahrzehnten. Folge: Die Grenzwerte, ab denen Wasserstände als Sturmfluten gelten, werden heute häufiger erreicht als früher. Küstenforscher und Architekten kümmern sich um sichere Küsten und um die Bewohnung derselben. Nicht erst seit der Reaktorkatastrophe in Japan wird überall nach alternativen Energien gesucht.

Solartechnik gilt als eine Möglichkeit. In Andalusien und inzwischen auch in Deutschland üben Unternehmer und Forscher für das Jahrhundertprojekt „Desertec“, Europa mit grüner Energie zu versorgen. Vom physikalisch-technischen Gesichtspunkt aus gibt es keine Zweifel daran, dass solarthermische Kraftwerke eine der besten Optionen für die Bereitstellung der weltweit benötigten großen Mengen CO2-freien Stroms darstellen. SPIEGEL TV dokumentiert die Herausforderungen durch den Klimawandel in der Zukunft und zeigt, wie sich Deutschland und Europa darauf vorbereiten. (Text: VOX)

Sendetermine

So 23.10.2011
11:05–13:10
11:05–
Sa 22.10.2011
20:15–22:05
20:15–

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