Der Dissident

Der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi war nach Istanbul gereist, um in seinem Konsulat Heiratspapiere abzuholen. Während seine Verlobte auf ihn wartete, wurde er dort ermordet. Am 2. Oktober 2018 wurde in der Türkei ein Mann umgebracht, der sich für eine gerechtere Gesellschaft eingesetzt und das saudi-arabische Königshaus kritisiert hatte. Der Dokumentarfilm von Bryan Fogel deckt die Hintergründe des skandalösen Mordes auf. „Der Dissident“ vermittelt erschreckende Einblicke in ein internationales Komplott, dessen Skrupellosigkeit mit umfangreichem Video- und Tonmaterial belegt werden kann.

In Interviews mit Khashoggis Verlobter Hatice Cengiz, türkischen Polizeibeamten und Staatsanwälten sowie einem weiteren saudischen Dissidenten, mit dem Khashoggi eng zusammengearbeitet hatte, setzt sich das Bild eines Tathergangs zusammen, der direkt zum saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman führt. Denn nach den Recherchen Fogels war es der Herrscher des Königshauses Salman persönlich, der die Ermordung des Regimekritikers befohlen hatte und die anschließende Zerstückelung und Vernichtung der Leiche aus dem Konsulat auf internationaler Ebene vertuschen wollte.

Im Zentrum des Films aber steht die Person Jamal Khashoggi selbst – jener ehrgeizige Kämpfer für die Liberalisierung seines Landes und angesehene Kolumnist der „Washington Post“. Für seinen Vorgängerfilm „Ikarus“ über das System des russischen Staats-Dopings, der 2017 für Netflix produziert worden war, ist Bryan Fogel mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Redaktionshinweis: 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Der Dissident“ zum Geburtstag des 2018 ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi. Khashoggi wurde am 13. Oktober 1958 in Medina, Saudi-Arabien, geboren. (Text: 3sat)

Der ursprünglich aniviserte Kinostart am 18.03.2021 wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf einen VoD-Start am 16.04.2021 umgewandelt. (Text: JN)