Denen man nicht vergibt
- USA 1959 (The Unforgiven, 125 Min.)
- Western

An der Seite des erfahrenen Westernhelden Burt Lancaster wagte Audrey Hepburn in „Denen man nicht vergibt“ ihren einzigen Ausflug in das Westerngenre. Und auch in dieser ungewohnten Rolle verströmte sie den ihr eigenen Zauber mädchenhaft scheuer Zerbrechlichkeit, der sie zur Legende machte. Als Cash Zachary glänzt Westernspezialist Audie Murphy, der legendäre Star mit dem jungenhaften Gesicht. Ein Edelwestern um eine verlorene Identität, Rassismus und die verbotene Liebe. Texas um 1870. Mattilda Zachary führt zusammen mit den Söhnen Ben, Cash und Andy sowie der hübschen Tochter Rachel das harte Dasein auf einer Ranch – im Kampf mit der Natur und mitten im Gebiet der Kiowas.
Der Frieden ähnelt eher einem brüchigen Waffenstillstand. Seit dem Tod des alten Zachary ist Ben das Familienoberhaupt. An ihn wendet sich der Viehzüchter Zeb Rawlins und bittet ihn im Namen seines Sohnes Charles um die Hand Rachels. Ben aber zögert seine Zustimmung hinaus, ohne sich über die Gründe klar zu sein. In dieser Situation taucht ein gewisser Abe Kelsey auf, ein halb verrückter Herumtreiber, und verbreitet das Gerücht, Rachel sei keine Zachary, sondern eine Kiowa-Indianerin.
Mattilda bestreitet das entschieden, doch als die Kiowas Ben auffordern, Rachel an sie auszuliefern, gibt Mattilda zu, dass sie tatsächlich ein indianisches Findelkind ist. Ben ist unendlich erleichtert. Denn nun weiß er, was er sich nie eingestehen konnte: Er liebt Rachel. Und er ist fest entschlossen, das Mädchen zu verteidigen, auch wenn es sich selbst ausliefern will, um Blutvergießen zu verhindern. Die Kiowas umzingeln die Ranch. Ihre Übermacht ist erdrückend, die Eingeschlossenen scheinen verloren. Regisseur John Huston holte für die bis dahin teuerste Produktion seiner Karriere ein erlesenes Ensemble vor die Kamera, an der Spitze die beiden Oscar-Preisträger Audrey Hepburn („Ein Herz und eine Krone“) und Burt Lancaster („Elmer Gantry – Gott ist im Geschäft“).
Seinen ersten Western „Tal der Rache“ drehte Lancaster 1951 – ein gelungener Start zu einer außerordentlichen Genre-Karriere, die 30 Jahre und 13, zum Teil grandiose Filme später, mit dem leise ironischen Spätwestern „Zwei Mädchen und die Dolin-Bande“ endete. Mit von der Partie sind in „Denen man nicht vergibt“ auch die legendäre Lillian Gish – sie bekam 1971 den Ehren-Oscar und der Kriegsheld und Westernstar Audie Murphy.
Audie Murphy war der meistdekorierte US-Soldat des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg wurde Murphy zu einem vergötterten Nationalhelden, man verfilmte in „Beyond Glory“ seine kriegerischen Heldentaten, und Hollywood hatte einen neuen Star. Mit „Denen man nicht vergibt“ schuf John Huston (1906 – 1987) „einen Edelwestern von formaler Qualität“, der „wieder Hustons Fähigkeit zu kraftvoller, unpsychologischer Abenteuerlichkeit bezeugt“. (Lexikon des Internationalen Films). (Text: BR)
Die Dreharbeiten von „Denen man nicht vergibt“ gehörten wohl zu den schwierigsten in Houstons Karriere. Audrey Hepburn, um deren einzigen Western es sich handelt, stürzte vom Pferd und lag wochenlang im Krankenhaus. Auch wollte John Huston eigentlich einen Film über Rassismus im Wilden Westen machen, doch die Produktion wünschte sich einen kommerziellen Film frei von Kontroversen. Letztlich hat Huston das Thema Rassismus etwas verfehlt, aber seine „Fähigkeit zu kraftvoller Inszenierung bezeugt“ (Filmdienst). (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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