Das Leben ist schwer
- I 1961 (Una vita difficile, 115 Min.)
- Komödie
Silvio ist ein junger italienischer Partisan während des Zweiten Weltkriegs, der sich 1943 am Comer See versteckt. Ein Wehrmachtssoldat greift ihn auf und stellt ihn an die Wand. In letzter Sekunde schlägt die zufällig anwesende Elena den Soldaten mit ihrem Bügeleisen nieder. Sie versteckt Silvio in einer alten Mühle, wo sie überwintern und ein Liebespaar werden. Nach Monaten kommt ein Partisanentrupp vorbei, dem sich Silvio ohne von Elena Abschied zu nehmen anschließt. Nach der Befreiung des Landes meldet er sich erst wieder bei ihr, als ihn seine Arbeit als Journalist für eine kommunistische Arbeiterzeitung zufällig in die Gegend führt. Sie brennt mit ihm ins verheißungsvolle Rom durch, muss dort aber feststellen, dass er in Armut lebt. Seine Wohnung ist eng, miefig und ohne Küche; in den Restaurants bedient man ihn nicht, weil er anschreiben ließ und die Schulden nicht begleichen kann. Silvio stellt seinen idealistischen Kampf für eine andere Gesellschaft über eine Verbesserung ihrer materiellen Verhältnisse und setzt sich damit über Elenas sehnlichste Wünsche hinweg. Vor der Veröffentlichung eines Artikels über Unternehmer, die Kapital in die Schweiz verschieben, bietet ihm einer von ihnen eine horrende Summe Geld an, falls er auf die Publikation verzichtet. Entgegen der Meinung Elenas, die ein Kind erwartet, schlägt er das Angebot aus. Der Artikel bringt ihm wegen Verleumdung eine Haftstrafe auf Bewährung ein. Diese verwandelt sich in eine unbedingte Strafe, als er sich in den Tagen nach dem Attentat auf Kommunistenführer Togliatti an der Erstürmung eines Radiosenders beteiligt. Nach zweieinhalb Jahren wieder draußen, verknurren ihn Elena und ihre Mutter zu einem Studium, weil er kriegsbedingt über kein Diplom verfügt. Sie leben von Elenas Mitgift. Er macht bei der Prüfung eine jämmerliche Figur, fällt durch und betrinkt sich in einem Nachtclub. Das Paar trennt sich im Streit, in dem Silvio sie sehr verletzt und ihr unter anderem Ignoranz vorwirft. Silvio nutzt die Zeit, um einen autobiographischen Roman mit dem Titel „Una Vita Difficile“ fertigzustellen, für den sich mangels literarischer Qualität kein Verleger findet und den wegen der Zensur in der Cinecittà niemand zu verfilmen wagt. Jahre später, ihr Kind ist schon etwas gewachsen, versucht er Elena wieder für sich zu gewinnen, um die inzwischen ein älterer, begüterter Herr buhlt. Silvio kann diese Liaison mit einem peinlichen betrunkenen Auftritt in einem Nachtclub in Viareggio verhindern, ohne Elena zurückzuerobern. Erst als er eines Tages bei der Beerdigung der Schwiegermutter mit einem teuren (aber wie sich herausstellt von seinem neuen Chef „geliehenen“) Wagen aufkreuzt – „Ich habe mich geändert“ – folgt sie ihm. Er ist nun Privatsekretär und Adlat eines Magnaten, der ihn jedoch demütigend behandelt. Elena ist über seine Stellung enttäuscht – worauf er seinen Arbeitgeber mit einer Ohrfeige in ein Wasserbecken befördert und stolz mit seiner Frau davongeht. Der Film endet damit, allerdings mit einer sehr negativen Perspektive neuerlicher Armut und Demütigung. Als junger Partisan mit Vollbart war Silvio männlich und ein Held (leichte äußere Anmutung an Fidel Castro), im anschließenden Italien der Nachkriegszeit und des langsamen Wirtschaftswunders ist er ein idealistischer, schwankender, egoistischer Kindskopf, Pechvogel und Gescheiterter.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Das Leben ist schwer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Originalsprache: Italienisch
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