Das Kind, das Jesus hieß – Geschichte, Glaube und Legenden
- D 2008 (45 Min.)
- Dokumentation
- Religion

Jeder kennt die Weihnachtsgeschichte aus dem Neuen Testament. Das Kind in der Krippe und das Jesuskind als friedlicher Knabe werden heute wie vor Jahrhunderten rund um den Globus verehrt. Doch was ist bekannt aus dieser Epoche? Vor welchem Hintergrund ist dieser Jesus aufgewachsen? Das Jahr Null der Christenheit. Die Gegensätze könnten kaum größer sein. Das riesige Römische Reich kämpft um seinen Machterhalt. In dem Kolonialreich, das sich von Spanien bis Syrien, von den englischen Inseln bis nach Nordafrika erstreckt, wird der Römische Frieden propagiert.
Die Wirklichkeit aber sieht anders aus. Überall gärt es, Provinzen erheben sich. Nur mit brutaler Gewalt kann Rom seinen Frieden durchsetzen. In diesem Jahr Null wird in Roms letztem Winkel, in der kleinen Stadt Bethlehem, ein Kind mit Namen Jesus geboren. Noch ahnt niemand, dass dieses Ereignis wie kaum ein anderes nicht nur Rom, sondern die ganze Welt verändern wird. Überlieferungen zum Kindermord von Bethlehem oder der Flucht nach Ägypten zeigen, dass die Zeitenwende überschattet war von Kämpfen um Glaube und politische Vorherrschaft.
Als Jesus noch ein kleines Kind war, tobte gegen Rom ein Guerilla-Krieg in den Bergen seiner Heimat Galiläa. Auch Menschen aus seiner nächsten Umgebung sind hingerichtet worden. Folter und Tod sind den Menschen, mit denen Jesus aufwuchs, schon seit Generationen bekannt. Das Bild von der Heiligen Familie, die in armen aber glücklichen Verhältnissen lebt, bekommt angesichts dieser Realität Risse. Als „Mystery of the Baby-Bones“, als Geheimnis der Baby-Knochen, machte ein grausamer Fund in der antiken Hafenstadt Ashkelon Schlagzeilen.
Archäologen stießen auf die sterblichen Überreste hunderter ermordeter Säuglinge. Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Fund und dem von vielen ins Reich der Legende verwiesenen Kindermord von Bethlehem? „Das Kind, das Jesus hieß“ rekonstruiert diese spannungsgeladene Zeit und fragt, welche Auswirkungen die politischen Wirren auf das Leben Jesu und seine Familie hatten. Gedreht wurde vor allem in Israel, aber auch in Ägypten und in verschiedenen Ländern Europas.
Berichte und Legenden von den Lebensumständen werden in der Dokumentation auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft. Historiker ergänzen das Bild von den Bedingungen der Zeit. Archäologen, die in Nazareth die Fundamente eines Hauses entdeckten, äußern sich zu der These, dass dies der Wohnort der Maria gewesen sei. „Das Kind, das Jesus hieß“ geht den Fragen nach, wie die Kindheit dieses Jesus von Nazareth aussah, wie er in der antiken Welt aufwuchs, welche Erziehung ihn prägte, ob er lesen und schreiben lernte und wie es um seine berufliche Ausbildung stand.
„Das Kind, das Jesus hieß“ zeigt, – auch jenseits vom Glauben – wie das Kind Jesus zu einem abendländischen Mythos geworden ist, der in der Kunst und Literatur über die Jahrhunderte zu ganz eigenen, teilweise kuriosen Darstellungen gefunden hat. Jenseits aller Kenntnisse, die über die Kindheit und Jugend von Jesus gewonnen werden können, gehört für viele Menschen die versöhnende Kraft des unschuldigen Kindes zum Kern des christlichen Denkens. Es eröffnet der christlichen Welt den Weg, sich als religiöse Gemeinschaft zu erleben. (Text: ZDF)
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