Couscous mit Fisch
- F 2007 (La graine et le mulet, 155 Min.)
- Tragikomödie

Der Tunesier Slimane (Habib Boufares) lebt seit Jahrzehnten in der südfranzösischen Hafenstadt Sète. Als der 61-Jährige seinen Job bei einer Schiffswerft verliert, steht er zunächst vor dem Nichts – wer würde einen Immigranten seines Alters schon einstellen? Doch anstatt sich in seiner nordafrikanischen Geburtsstadt zur Ruhe zu setzen, wie es ihm von seinem Sohn Kader (Abdelkader Djellouli) geraten wird, möchte Slimane sich einen Traum erfüllen. Unterstützt von Rym (Hafsia Herzi), der jungen, lebenslustigen Tochter seiner Lebensgefährtin Latifa (Hatika Karaoui), möchte er ein Schiff renovieren und in ein schwimmendes Restaurant mit maghrebinischen Spezialitäten verwandeln.
Die kulinarische Attraktion des Hauses soll Couscous mit Fisch werden – und zwar nach jenem köstlichen Rezept, nach dem Slimanes Exfrau Souad (Bouraouïa Marzouk) es noch immer jeden Sonntag für die gesamte Großfamilie zubereitet. Zunächst aber gilt es, jede Menge bürokratischer Hürden zu nehmen, was sich als kniffliges Unterfangen erweist. Slimane und Rym bekommen immer neue Steine in den Weg gelegt. Mit einem feierlichen Dinner auf ihrem rausgeputzten Schiff wollen sie die skeptischen Beamten der zuständigen Behörden schließlich von ihrer Idee überzeugen.
Allerdings verläuft der große Abend keineswegs wie geplant – und nimmt schließlich ein dramatisches Ende. Auf ebenso berührende wie unterhaltsame Weise zeichnet „Couscous mit Fisch“ das komplexe Porträt einer Migrantenfamilie im heutigen Frankreich. Originelle Charaktere, eine dichte, beinahe dokumentarisch anmutende Atmosphäre und eine konsequente Vermeidung der üblichen Migranten-Klischees geben dem Film einen außergewöhnlich frischen Charme.
Der 1960 in Tunis geborene und in Frankreich aufgewachsene Regisseur Abdellatif Kechiche gehört seit seinem vielfach preisgekrönten Jugenddrama „L’esquive“ (2003) zu den prominentesten Vertretern des „cinema beurre“, wie das Kino der Franko-Araber genannt wird. Auch in „Couscous mit Fisch“ beweist er ein außerordentliches Gespür für Milieus und lebensnahe Charaktere. Der Erfolg spricht ohnehin für sich: „Couscous mit Fisch“ wurde mit zahlreichen internationalen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter vier „Césars“ sowie der Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig. (Text: ARD)
Abdellatif Kechiche setzte mit „Couscous mit Fisch“ einen neuen Meilenstein des Cinéma Beur. Dafür wurde er 2007 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Hafsia Herzi erhielt dort den Marcello-Mastroianni-Preis für die beste schauspielerische Nachwuchsleistung. Ein Jahr später gewann „Couscous mit Fisch“ bei der César-Vergabe Preise in den Kategorien Bester Film, Beste Regie sowie Bestes Originaldrehbuch und erneut wurde Hafsia Herzi als beste Nachwuchsdarstellerin geehrt. Kechiche erreichte seinen bisher größten Erfolg mit seinem fünften Spielfilm „Blau ist eine warme Farbe“ (2013), für den er gemeinsam mit den beiden Hauptdarstellerinnen in Cannes die Goldene Palme bekam. (Text: arte)
Originalsprache: Französisch
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