Cocktail für eine Leiche
- USA 1948 (Rope, 80 Min.)
- Thriller

Die Harvard-Studenten Brandon und Phillip laden Angehörige und Freunde ihres Kommilitonen David zu einer Cocktailparty. Was die Gäste nicht ahnen: David liegt tot in einer Büchertruhe. Akribisch geplant und durchgeführt, diente das Verbrechen an ihrem Kommilitonen einzig dazu, den „perfekten Mord“ zu begehen und damit die provokanten Thesen ihres ehemaligen Philosophieprofessors Rupert Cadell zu bestätigen. Doch während Brandon (John Dall) die zunehmende Ahnungslosigkeit der Gäste und deren Besorgnis um David (Dick Hogan) genießt, wird Phillip (Farley Granger) immer unsicherer.
Dessen Nervosität und merkwürdiges Verhalten bleiben vor Philosophieprofessor Rupert (James Stewart) nicht unbemerkt, und schon bald droht das Verbrechen aufzufliegen. Hitchcocks „Cocktail für eine Leiche“ zählt zu den kühnsten filmischen Experimenten des „Master of Suspense“. Ein technischer und inszenatorischer Gewaltakt, denn die gesamte Handlung spielt sich innerhalb eines einzigen Schauplatzes ab: der eleganten Wohnung zweier Harvard-Studenten.
Der abenteuerliche Vorsatz, den gesamten Film wie eine einzige, ununterbrochene Einstellung wirken zu lassen, ohne sichtbare Schnitte, unterstützt zusätzlich die kammerspielartige Atmosphäre des Films. Und stellte Hitchcock zudem vor eine kreative Herausforderung: Denn der Wechsel der Filmspulen, die damals nur eine Länge von zehn Minuten hatten, musste möglichst unauffällig kaschiert werden. Während sich die schweren Kameras, deren Fahrten zuvor bis ins kleinste Detail geplant wurden, durch die verschiedenen Räume des Filmsets bewegten, wurden lautlos Wände zur Studiodecke hochgezogen und Requisiten zurechtgerückt.
Gleichermaßen war die Position der einzelnen Schauspieler für jeden Moment des Dialogs exakt festgelegt und durch Zeichen auf dem Boden angedeutet. Ging etwas schief, musste die gesamte Einstellung komplett neu gedreht werden. Später tat Hitchcock sein Experiment, einen Film als einzige Plansequenz zu drehen, als Fehlschlag ab: „Denn ich warf damit ja meine eigene Theorie über den Haufen, dass Schnitt und Montage lebenswichtig sind“.
Noch perfektionieren konnte er dagegen seine minimalistische Reduzierung der Handlung auf einen einzigen Schauplatz: „Rear Window – Das Fenster zum Hof“ (1954), ein Film, der sich gänzlich auf den Blick aus einer Stadtwohnung beschränkt, ist sowohl inszenatorisch als auch visuell ein Glücksgriff. Ein filmisches „Kammerspiel-Konzept“, das sich auch heute wieder großer Beliebtheit erfreut, wie Polanskis „Der Gott des Gemetzels“ (2011) oder Delaportes und de la Patellières „Der Vorname“ (2012) beweisen. (Text: ZDF)
Originalsprache: Englisch
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