Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten
- GB / F / D 2009 (Chéri, 100 Min.)
- Literaturverfilmung
Die schöne Prostituierte Léa de Lonval hat es im mondänen Paris der Jahrhundertwende zu beachtlichem Wohlstand gebracht. Die immer noch blendend aussehende Mittvierzigerin will sich zur Ruhe setzen, als eine frühere Nebenbuhlerin sie um Unterstützung bei der Erziehung ihres lasterhaften Sohnes bittet. Weder Léa, die ihre Männer bislang alle im Griff hatte, noch der verwöhnte Chéri ahnen, dass sie sich unsterblich ineinander verlieben werden. Paris, 1906. Als Mätresse von Kronprinzen, Erzherzögen und Bankiers hat Léa de Lonval (Michelle Pfeiffer) es zu Unabhängigkeit und Reichtum gebracht.
Noch immer erfreut die nicht mehr ganz junge Belle-Epoque-Kurtisane sich ihrer fast makellosen Schönheit, spielt aber dennoch mit dem Gedanken, sich zur Ruhe zu setzen. Eher widerwillig nimmt sie die Einladung ihrer einstigen Konkurrentin Madame Peloux (Kathy Bates) an, die sich um den 19-jährigen Sohn Fred (Rupert Friend) sorgt. Der vaterlos aufgewachsene Dandy, von seinen Verehrerinnen verzückt Chéri genannt, gibt sich allen bekannten Lastern hin und lebt ohne inneren Antrieb in den Tag hinein.
Auf Madame Peloux’ Wunsch hin nimmt Léa den verhätschelten Spross unter ihre Fittiche, um aus ihm einen Mann zu machen. Ihre bisherigen Liebhaber hielt Léa immer auf Distanz, doch dieser seltsame Jüngling, der sich für nichts als sein Vergnügen interessiert, verzaubert sie im Nu. Auf magische Weise ergänzen die beiden einander und leben sechs Jahre zusammen, als wäre es ein einziger Tag. Die ideale Beziehung endet mit Madame Peloux’ aufkommendem Wunsch nach Enkelkindern.
Quasi über Nacht verheiratet die Rabenmutter ihren Sohn mit der blutjungen Edmée (Felicity Jones). Für Léa und Chéri beginnt die Zeit des Leidens. Stephen Frears inszenierte diese scharfzüngige Gesellschaftskomödie nach Motiven zweier Romane der Skandalautorin Colette. Nach seinem Welterfolg „Gefährliche Liebschaften“ von 1988 gelang dem Aushängeschild des New British Cinema erneut ein etwas anderer Kostümfilm. Als wortgewandte Edelkurtisane liefert die überragende Michelle Pfeiffer sich wunderbar sarkastische Rededuelle mit ihrer Gegenspielerin, verkörpert von der Oscar-Preisträgerin Kathy Bates.
Rupert Friend gibt den orientierungslosen Dandy mit einer faszinierenden Mischung aus kindlicher Unschuld und verschlagenem Zynismus. Léa de Lonval: Michelle Pfeiffer Madame Peloux: Kathy Bates Vicomte Desmond: Tom Burke „Chéri“ Fred Peloux: Rupert Friend Edmée: Felicity Jones Marie-Laure: Iben Hjejle La Copine: Anita Pallenberg Rose: Frances Tomelty (Text: MDR)
Gerne spürt der britische Regisseur Stephen Frears in seinen Filmen den Menschen nach, deren Herz gleichsam als etwas Fremdes in der Brust liegt und deren eigene oder fremde Leidenschaft an tragischer, immer auch etwas lächerlicher Unterschätzung leidet (vgl Film Dienst). Mit gleichzeitig süffisantem und trockenen Humor erinnert „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ an die Werke von Jane Austen. Zu Stephen Frears (*20.06.1941) größten Erfolgen gehört „Mein wunderbarer Waschsalon“ (1985), „The Hi-Lo Country“(1998), für den er 1999 in der Kategorie „Beste Regie“ mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde; „High Fidelity“ (2000, mit John Cusack) und „Die Queen“ (2006, mit Helen Mirren). 2011 erhielt er den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk. (Text: ARD)
Originalsprache: Englisch
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