Carmen

D 1918 (80 Min.)
  • Drama
  • Literaturverfilmung
  • Stummfilm
Kaum am neuen Posten in Sevilla, wird der gutmütige José (Harry Liedtke) von der ewigen Verführerin Carmen (Pola Negri) entdeckt. – Bild: FWMS/​ZDF /​ © FWMS/​ZDF
Kaum am neuen Posten in Sevilla, wird der gutmütige José (Harry Liedtke) von der ewigen Verführerin Carmen (Pola Negri) entdeckt.

Wie viele andere Nationen sah sich auch die deutsche Filmindustrie zum Ende des Ersten Weltkriegs mit einer Flut US-amerikanischer Filme in den Kinos konfrontiert. Ab 1918 wandten sich Lubitsch und andere Filmemacher von überwiegend komödiantischen Sujets ernsteren Stoffen zu. Diese neue Richtung, zu der „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene und andere expressionistische Stummfilme gehören, erwies sich als erfolgreich und ebnete den Weg für den Exporterfolg des deutschen Films. So entstand „Carmen“, halb Liebesmelodram, halb Militärsatire, als ambitionierte Großproduktion des Produzenten Paul Davidson.

Er setzte ganz auf seine Hauptdarstellerin Pola Negri, die mit „Carmen“ ihren internationalen Durchbruch errang. Zweieinhalb Jahre nach seiner deutschen Premiere kam der Film unter dem Titel „Gypsy Blood“ in den USA heraus, kurz darauf erhielt Pola Negri ihr erstes Engagement für eine Hollywood-Produktion. „In Lubitschs Carmen-Film ist die Hauptfigur niemals Liebende, sie nutzt ihre weiblichen Kräfte als Lockvogel für die Banditen, zur Verführung des Gefängniswärters und zur flüchtigen selbstbetrügerischen Annäherung an das Establishment: berühmter Stierkämpfer und Offizier“, schrieb Werner Schroeter 1988 in dem „Lubitsch“-Band von Hans Helmut Prinzler und Enno Patalas.Die neue Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung erlebt auf ARTE ihre Fernseh-Premiere (und zuvor ihre Live-Premiere bei den UFA-Filmnächten in Berlin) mit neuer Musik von Tobias Schwencke, der parallel zu dieser Filmmusik auch die Bühnenmusik für ein großes multikulturelles Theaterprojekt unter gleichem Titel geschrieben hat. (Text: arte)

Ernst Lubitsch (geboren 1892 in Berlin, gestorben 1947 in Los Angeles) erlebte als ursprünglich deutscher Regisseur und Schauspieler eine einzigartige Regiekarriere in den USA. 1922 ging er mit 30 Jahren nach Hollywood und machte sich vor allem als Regisseur von kultivierten und eleganten Salonkomödien einen Namen. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen „Engel“ (1937), „Ninotschka“ (1939), „Sein oder Nichtsein“ (1942) und „Heaven Can Wait“ (1943). Kurz vor seinem Tod erhielt Lubitsch den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. (Text: arte)

Internationaler Kinostart17.12.1918

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Sendetermine

Mo 27.09.2021
23:35–01:10
23:35–

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