Brot, Liebe und Fantasie

I 1953 (Pane, amore e fantasia, 93 Min.)
  • Romantic Comedy

Der aus Sorrent, südlich von Neapel, stammende Carabiniere Antonio Carotenuto wird aus der städtisch geprägten Romagna in die ländlichen Abruzzen versetzt. In dem 700-Einwohner-Bergdorf Sagliena soll der Maresciallo maggiore (etwa: Regimentsfeldwebel oder Polizeihauptmeister mit Amtszulage) mindestens vier Jahre lang den örtlichen Polizeiposten mit fünf ihm untergebenen Beamten kommandieren. Carotenuto empfindet seine Abordnung in die tiefste Provinz als doppelte Bürde, da er mit Anfang 50 immer noch alleinstehend ist und sich einsam fühlt. Kaum in dem rückständigen Flecken angekommen, fallen ihm mehrere zerstörte Gebäude auf, die teils einem der regelmäßigen Erdbeben zum Opfer fielen, teils aber auch den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg, und die rund zehn Jahre nach Kriegsende immer noch nicht wieder aufgebaut worden sind. Die Menschen im Ort sind arm und genügsam, meistern ihr Los aber mit Humor und einer gewissen Schlitzohrigkeit. Der Neuankömmling wird von den Dorfbewohnern beobachtet, einer bedient sich dabei sogar eines Fernrohrs, um über jeden Schritt des galanten Maresciallos informiert zu sein. Der dreht unterdessen, auf einem klapprigen Fahrrad mit Hilfsmotor, unverdrossen seine Streifenrunden. In dem schmucken, alleinstehenden Carotenuto erkennen die Dorfbewohner, nicht zu Unrecht, einen Frauenherzen brechenden Grandseigneur der „alten Schule“. In Sagliena ist man jedoch stockkonservativ, schon harmlose Gesten können als Verstoß gegen die „guten Sitten“ verstanden werden. Das hält einige Männer des Dorfes allerdings nicht davon ab, der schönen Maria, von allen nur die La Bersagliera („Die Schützin“) genannt, ganz offen nachzustellen. Das Mädchen stammt aus der ärmsten Familie des Ortes, erwehrt sich aber aller Anfeindungen mit trotzigem Selbstbewusstsein. Darum gilt sie erst recht als sexuell freizügig. In Wahrheit ist Marias Benehmen in dieser Hinsicht aber „untadelig“. Allerdings versucht die Bersagliera, mit der ein oder anderen „krummen Tour“ das Einkommen ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrer diversen jüngeren Geschwistern aufzubessern. Trotzdem besitzt Maria nur ein abgerissenes Alltagskleid und geht meist barfuß; der einzige nennenswerte Besitz der Familie der Esel Barrò, mit dessen Hilfe Maria von ihr im Wald gesammeltes Holz als Brennmaterial verkauft. Um all das weiß auch der Ortspfarrer, Don Emidio, der Maria gelegentlich mit einer Geldspende aushilft und ansonsten ihren Ruf verteidigt. Schon bald weckt die Hebamme Annarella das erotische Interesse des sich auf Brautschau befindlichen Maresciallos. Annarella ist eine gestandene Frau, wie Carotenuto ortsfremd und dem Werben des Maresciallos nicht abgeneigt. Als Carotenuto jedoch erfährt, dass seine Auserwählte regelmäßig für einige Tage nach Rom fährt, ohne dass jemand den Grund dafür kennen würde, vermutet er dahinter eine heimliche Liebesaffäre und wendet sich von ihr ab. Stattdessen wirft er ein Auge auf die wesentlich jüngere Bersagliera. Er fühlt sich durch deren kesses Verhalten ermutigt und ahnt nicht, dass das kaum 20-jährige Mädchen noch einen anderen, ernsthaften Verehrer hat: Pietro Stelluti ist ein Carabiniere a piede, non affermato; er leistet demnach seinen Wehrdienst als ein „nicht (als Beamter) bestätigter Karabinier zu Fuß“. Der junge Mann ist über beide Ohren in Maria verliebt, traut sich aber nicht, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Zum einen, weil er extrem schüchtern ist, zum anderen, weil er bei Bekanntwerden eines Liebesverhältnisses für den Rest seiner Militärzeit, also noch etwa 20 Monate, an einen weit entfernten Ort versetzt werden würde. Umgekehrt ist Maria auch in Pietro verliebt, wertet aber dessen scheues Verhalten als Desinteresse und behandelt ihn bald besonders schroff. Am Ende geht alles dann ganz schnell und Herz findet zu Herz: Pietro gesteht Maria seine Liebe, während Maresciallo Carotenuto sich erneut Annarella zuwendet. Jetzt erfährt er, dass die Hebamme einen unehelichen Sohn hat, den sie auf einem Internat in Rom vor dem Gerede der Dörfler verbirgt. Für Carotenuto ist das kein Hindernis für eine Verlobung. Und so posieren beide, während des Festes zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua, und vor den verdutzten Dörflern, als glückliches Paar auf Annarellas Balkon.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Brot, Liebe und Fantasie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Internationaler Kinostart04.12.1953

Originalsprache: Italienisch

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